Strategy (ehemals MicroStrategy) steckt in einer heiklen Phase: Der Aktienkurs ist weit von den Hochs entfernt, während der Wert der Bitcoin-Reserven deutlich darüber liegt. Der Markt bewertet das Unternehmen derzeit mit einem ungewöhnlich hohen Abschlag auf seine Vermögenswerte – und stellt damit das gesamte, stark gehebelte Bitcoin-Modell in Frage.

Historischer Abschlag auf den Bitcoin-Bestand

Kern der aktuellen Situation ist der Einbruch der bewerteten Unternehmenssubstanz (mNAV). Per 26. Dezember 2025 liegt dieser Wert bei nur noch rund 0,763. Übersetzt heißt das: Die Aktie wird mit einem Abschlag von etwa 24 % auf den inneren Wert gehandelt – ein historischer Ausreißer in diesem Zyklus.

Die Diskrepanz zeigt sich deutlich in den Zahlen:

  • Marktkapitalisierung: ca. 45,6 Mrd. US‑Dollar
  • Wert der Bitcoin-Bestände: rund 58,6 Mrd. US‑Dollar
  • Effektiver Abschlag: Anleger zahlen nur etwa 76 Cent für jeden Dollar Bitcoin im Unternehmen

Damit unterstellt der Markt dem operativen Geschäft und der Verschuldung faktisch einen negativen Wert. Beobachter sehen darin ein klares Zeichen gewachsener Skepsis gegenüber der aggressiven Hebelstrategie, die in der Vergangenheit zwar für enorme Kursfantasie sorgte, nun aber zunehmend als Risiko eingepreist wird.

Bitcoin-Korrektur verschärft Misstrauen

Der hohe Abschlag hängt eng mit der Entwicklung am Kryptomarkt zusammen. Bitcoin notiert aktuell nahe 87.300 US‑Dollar und damit deutlich unter dem Rekordniveau von rund 126.210 US‑Dollar vom 6. Oktober 2025.

Strategy hält unverändert eine enorme Position von 671.268 BTC. Zum aktuellen Kurs entspricht das einem Volumen von rund 58,6 Mrd. US‑Dollar. Dem steht jedoch nur eine Marktkapitalisierung von 45,6 Mrd. US‑Dollar gegenüber – mehr als 13 Mrd. US‑Dollar an Bitcoin-Wert werden vom Markt faktisch ignoriert.

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Diese Lücke zeigt, wie vorsichtig Investoren inzwischen mit gehebelten Krypto-Engagements umgehen, zumal die 30-Tage-Volatilität der Aktie mit gut 63 % sehr hoch ist. Die Aktie bildet damit nicht nur die Schwankungen von Bitcoin ab, sondern verstärkt sie.

Strategiewechsel: Liquidität statt weiterer Käufe

Besonders bemerkenswert ist der Kurswechsel im Management. Statt weiter konsequent Bitcoin zuzukaufen, setzt das Unternehmen aktuell auf den Aufbau von Liquidität.

  • Cash-Bestand: rund 2,19 Mrd. US‑Dollar
  • Bitcoin-Käufe: in der Woche bis zum 22. Dezember 2025 keine neuen Erwerbe

Diese vorsichtigere Gangart soll die Bilanz stabilisieren und Risiken im Zusammenhang mit möglichen Index-Ausschlüssen oder Kreditauflagen begrenzen. Für ein Unternehmen, das bislang nahezu jeden freien Dollar in Bitcoin gesteckt hat, ist das ein deutlicher Tonwechsel – weg von maximalem Hebel, hin zu Risikobegrenzung.

Technisches Bild bleibt angeschlagen

Charttechnisch steht die Aktie weiter unter Druck. Nach Kursen nahe 400 US‑Dollar Mitte 2025 liegt der Schlusskurs vom Freitag nur noch bei 158,26 US‑Dollar. Seit Jahresbeginn summiert sich das Minus auf rund 46 %, über zwölf Monate auf etwa 50 %. Der Abstand zum 52‑Wochen-Hoch beträgt fast 60 %.

Die gleitenden Durchschnitte unterstreichen den Abwärtstrend:
- 50‑Tage‑Durchschnitt: 171,01 US‑Dollar (Aktie ca. 7 % darunter)
- 200‑Tage‑Durchschnitt: 276,87 US‑Dollar (Aktie rund 43 % darunter)

Damit ist ein klarer, intakter Abwärtstrend mit „Death-Cross“-Charakter bestätigt. Gleichzeitig signalisiert ein RSI von 84,2 kurzfristig eine deutlich überkaufte Situation, was auf eine technisch überdehnte Gegenbewegung im Rahmen des laufenden Abwärtstrends hindeutet.

Auffällig ist zudem, dass der Aktienkurs zuletzt schneller gefallen ist als Bitcoin selbst. Das frühere „Premium“ auf die Aktie – getrieben durch Hebel und Story – hat sich in einen spürbaren Abschlag verwandelt.

Fazit: Hoher Hebel, hoher Abschlag

Unterm Strich steht eine seltene Konstellation: Ein extrem großer Bitcoin-Bestand, ein historischer Abschlag von rund 24 % auf den inneren Wert und ein Management, das erstmals klar auf Liquiditätssicherung setzt. Solange sich dieser Abschlag nicht spürbar schließt oder Bitcoin eine nachhaltige Erholung über zentrale Marken wie 90.000 US‑Dollar schafft, bleibt die Aktie ein hochvolatiler, stark gehebelter Spielball der Markterwartungen rund um Krypto und Bilanzrisiken.

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