Evonik Aktie: Governance-Verstoß belastet
Evonik räumt einen Verstoß gegen den Corporate Governance Kodex ein. Der Grund: Die Abfindung für die ausgeschiedene Finanzvorständin Maike Schuh könnte die empfohlene Obergrenze überschreiten. Der Spezialchemiekonzern muss erklären, warum variable Vergütungsbestandteile möglicherweise die Zwei-Jahres-Grenze sprengen.
Die Fakten im Überblick:
- Offizielle Abweichung von Empfehlung G.13 des Deutschen Corporate Governance Kodex
- Variable Vergütungsanteile für Ex-Finanzvorständin Schuh könnten Abfindungs-Cap übersteigen
- CEO Kullmann führt Finanzressort weiterhin kommissarisch ohne dauerhafte Nachfolgelösung
- JPMorgan stuft auf "Neutral" (Kursziel: 14 Euro), Kepler Cheuvreux auf "Reduce"
- Aktie notiert bei 13,18 Euro nahe Jahrestiefs
Abfindungs-Cap überschritten?
In der Entsprechenserklärung vom Dezember 2025 weicht Evonik vorsorglich von Empfehlung G.13 Satz 1 des Kodex ab. Diese sieht vor, dass Abfindungen bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit maximal zwei Jahresvergütungen betragen sollten.
Die Trennung von Finanzvorständin Maike Schuh im September wirft nun Fragen auf. Da ihre Abfindung teilweise von künftigen, variablen Zielen abhängt, lässt sich die Gesamtsumme derzeit nicht beziffern. Das Unternehmen räumt ein, die Zahlungen könnten "unter Umständen" die Obergrenze übersteigen. Solche Abweichungen stoßen am Kapitalmarkt regelmäßig auf Kritik.
Doppelbelastung für den CEO
Verschärft wird die Situation durch die anhaltende Vakanz im Finanzressort. CEO Christian Kullmann leitet den Bereich seit September in Personalunion. Eine dauerhafte Nachbesetzung hat der Konzern bislang nicht präsentiert. Die Kombination aus Governance-Thema und fehlender Vorstandsnachfolge erhöht den Druck auf das Management.
Analysten senken Bewertungen
Das fundamentale Umfeld bleibt herausfordernd. Nach der Prognosesenkung im September haben JPMorgan und Kepler Cheuvreux ihre Einschätzungen gesenkt. Die Experten verweisen auf schwache Nachfrage, hohe Energiekosten und eine schleppende Industriekonjunktur. Der Governance-Vorgang liefert keine Argumente für eine Neubewertung.
Die Aktie handelt mit 13,18 Euro knapp oberhalb der 13-Euro-Marke. Auf Jahressicht summiert sich das Minus auf über 21 Prozent. Für eine technische Erholung müsste der Titel signifikante Widerstände überwinden. Das aktuelle Nachrichtenumfeld liefert dafür wenig Impulse.
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