BayWa Aktie: Schwäche sichtbar?

Der angeschlagene Agrarriese sendet ein lang ersehntes Lebenszeichen. Mit dem Verkauf einer Konzerntochter unternimmt das Management heute den nächsten konkreten Schritt aus der Schuldenfalle. Ist das der Startschuss für die erhoffte Wende oder nur ein Tropfen auf den heißen Stein?

Der Markt atmet auf: Die Konzerntochter BayWa r.e. veräußert ihre Beratungseinheit Renerco Plan Consult an die britische Natural Power. Anleger honorierten den heutigen Vollzug sofort, der Titel kletterte im Vormittagshandel zeitweise um über 4 Prozent. Endlich folgen den Sanierungsversprechen Taten, auch wenn der Weg aus der Krise noch weit ist.

Kampf gegen den Schuldenberg

Dieser Deal ist ein notwendiges Mosaiksteinchen im massiven Konzernumbau. Nach einem dramatischen Umsatzeinbruch von 22,2 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2025 steht das Management mit dem Rücken zur Wand. Liquidität hat oberste Priorität, um die finanzielle Stabilität wiederherzustellen.

Die Faktenlage im Überblick:

• Strategie: Konsequente Trennung von Geschäftsbereichen abseits des Kerns.
• Käufer: Die britische Natural Power nutzt die Chance zur Expansion in Deutschland.
• Signalwirkung: Die Handlungsfähigkeit des Vorstands wird unter Beweis gestellt.

Doch reicht dieser Schritt aus, um die Investoren dauerhaft zu beruhigen?

Cefetra: Das große Zittern

Die Veräußerung des Ingenieurbüros ist im Gesamtkontext der Milliardenverbindlichkeiten eher kosmetischer Natur. Investoren blicken nun nervös auf den geplanten Verkauf der niederländischen Tochter Cefetra. Nach einem geplatzten ersten Versuch muss dieser Deal zwingend noch vor Jahresende gelingen, um echtes Vertrauen zurückzugewinnen.

Die heutige Transaktion ist ein erstes Indiz dafür, dass die Restrukturierung an Fahrt aufnimmt. Ob die Sanierung jedoch nachhaltig gelingt, hängt von den kommenden Wochen und dem Abschluss größerer Verkäufe ab. Für Aktionäre bleibt die Situation eine hochriskante Wette auf Zeit.