Thyssenkrupp Aktie: Erwarteter Rückgang?
Thyssenkrupp lieferte solide Jahreszahlen – doch die Prognose für 2025/26 enttäuschte massiv. Der Konzern rechnet mit einem Nettoverlust von bis zu 800 Millionen Euro. Grund sind explodierende Restrukturierungskosten bei der Stahltochter. Die Aktie verlor am Freitag über zwei Prozent auf 8,89 Euro.
Die wichtigsten Fakten:
- Bereinigtes EBIT 2024/25: 640 Mio. Euro (+13%), über Erwartungen
- Free Cashflow: 363 Mio. Euro (deutlich besser als erwartet)
- Prognose 2025/26: Nettoverlust von 400 bis 800 Mio. Euro
- Produktion in Gelsenkirchen und Isbergues wird bis Jahresende gestoppt
- Grund: Preisdruck durch verdreifachte Importe aus China seit 2022
Restrukturierung verschlingt Millionen
Der Essener Konzern präsentierte am Freitag ein Zahlenwerk der Gegensätze. Der Umsatz sank um 6 Prozent auf 32,84 Milliarden Euro, lag damit aber im Rahmen der Analystenschätzungen. Das bereinigte operative Ergebnis übertraf mit 640 Millionen Euro sogar die Konsenserwartung von 602 Millionen Euro. Auch der Free Cashflow zeigte sich mit 363 Millionen Euro deutlich robuster als die prognostizierten 95 Millionen Euro.
Doch diese positiven Signale wurden durch den Ausblick überschattet. Die Sanierung der Stahlsparte Steel Europe verschlingt mehr Kapital als kalkuliert. Der Konzern muss tief in die Tasche greifen, um den notwendigen Umbau zu finanzieren. Die Verhandlungen mit dem potenziellen Partner Jindal Steel und der geplante Stellenabbau bleiben zentrale Unsicherheitsfaktoren.
Asiatische Importe setzen Spezialstahl unter Druck
Zusätzlich verschärft sich die Lage im Spezialstahl-Segment. Die Tochter Thyssenkrupp Electrical Steel stoppt die Produktion an den Standorten Gelsenkirchen und Isbergues bis Jahresende. Die Importe von Elektroband aus Asien haben sich seit 2022 verdreifacht und setzen die Margen massiv unter Druck.
Die DZ Bank bestätigte ihr "Halten"-Votum mit fairem Wert bei 10 Euro. Analyst Dirk Schlamp verwies darauf, dass die Neuaufstellung weiterhin Geduld erfordere. Die Aktie notiert damit rund 33 Prozent unter ihrem Oktober-Hoch von 13,24 Euro.
Marinesparte als Hoffnungsträger
Ein Lichtblick bleibt die Marinesparte TKMS. Diese verzeichnet einen Rekordauftragsbestand und steigt in den MDAX auf. Gemeinsam mit Partnern meldete TKMS neue Erfolge bei System-Demonstrationen für die britische Royal Navy. Diese positive Entwicklung wird jedoch von den Stahlproblemen überlagert.
Die angekündigte Dividende von 0,15 Euro je Aktie kann angesichts der Verlustprognose als Signal der Zuversicht gewertet werden. Entscheidend wird sein, wie schnell der Konzern die Stahlsparte stabilisieren kann. Die technische Unterstützung um 8,80 Euro wurde am Freitag getestet.
Thyssenkrupp-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Thyssenkrupp-Analyse vom 13. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Thyssenkrupp-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Thyssenkrupp-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 13. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Thyssenkrupp: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








