The Trade Desk erlebt eines der schwierigsten Börsenjahre seiner Geschichte. Nach der Kursexplosion 2024 folgt 2025 der schmerzhafte Realitätscheck: Wachstum ja, aber spürbar langsamer – und die einst üppige Bewertung ist weitgehend abgebaut. Entscheidend ist nun, ob sich der Markt mit „normalem“ Wachstum anfreunden kann oder weiteres Misstrauen einpreist.

Massive Neubewertung nach Rekordjahren

Innerhalb von zwölf Monaten hat sich die Stimmung gegenüber der Aktie grundlegend gedreht. Nach einem Allzeithoch Ende 2024 rutschte der Kurs 2025 in eine anhaltende Abwärtsbewegung. Heute notiert die Aktie um 38,22 US‑Dollar und liegt damit rund zwei Drittel unter ihrem Rekordniveau – ein klarer Hinweis auf eine drastische Korrektur der Markterwartungen.

Auslöser ist eine Mischung aus allgemeiner Sektorrotation weg von hoch bewerteten Wachstumswerten und unternehmensspezifischer Wachstumsabkühlung. Zwar bleibt The Trade Desk ein bedeutender Player im programmatischen Werbemarkt, doch der Bewertungsaufschlag, den Investoren 2024 bereitwillig zahlten, ist weitgehend verschwunden.

Technisch spiegelt sich der Druck in der Distanz zu längerfristigen Durchschnittswerten wider: Der Kurs liegt deutlich unter dem 200‑Tage-Durchschnitt von 49,23 US‑Dollar. Gleichzeitig hat die Aktie nach dem Rutsch auf ihr 52‑Wochen-Tief bei 30,80 US‑Dollar zuletzt wieder etwas Boden gutgemacht und sich rund 24 % von diesem Tief entfernt.

Wachstum verlangsamt sich – Margen bleiben stark

Im Kern steht die Frage, wie der Markt das veränderte Wachstumstempo einordnet. Im dritten Quartal 2025 erzielte The Trade Desk einen Umsatz von 739 Millionen US‑Dollar, ein Plus von 18 % im Jahresvergleich. Verglichen mit den zuvor gewohnten Wachstumsraten von über 25 % ist das ein klarer Dämpfer – und genau hier setzt die Neubewertung an.

Wesentliche Kennzahlen aus Q3 2025:

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  • Umsatz: 739 Mio. US‑Dollar (+18 % gegenüber Vorjahr)
  • Nettogewinn: 116 Mio. US‑Dollar (Marge: 16 %)
  • Adjusted EBITDA: 317 Mio. US‑Dollar (Marge: 43 %)
  • Prognose Q4‑Umsatz: mindestens 840 Mio. US‑Dollar

Operativ bleibt das Geschäft damit hochprofitabel. Die starke EBITDA‑Marge von 43 % zeigt, dass die Plattform strukturell effizient arbeitet, auch wenn das „Hyper-Wachstum“ spürbar nachlässt. Der Bewertungsdruck kommt also weniger aus der Gewinn- und Verlustrechnung als aus der Anpassung der Multiplikatoren an ein moderateres Wachstumsszenario.

Für das Schlussquartal 2025 peilt das Management mindestens 840 Millionen US‑Dollar Umsatz an. Auf Basis dieser Prognose ergäbe sich ein Wachstum im niedrigen bis mittleren Zehnprozentbereich; bereinigt um politische Werbeausgaben aus dem letzten Wahlzyklus läge das Plus höher. Ob der Markt diese Nuance honoriert, hängt stark von der finalen Q4‑Zahl ab.

Analysten sehen Luft nach oben

Trotz der schwachen Kursentwicklung bleiben viele Analysten vergleichsweise zuversichtlich. Die durchschnittlichen 12‑Monats-Kursziele liegen bei rund 61 US‑Dollar und damit deutlich über dem aktuellen Kursniveau. Daraus lässt sich schließen, dass ein Teil des Marktes die Korrektur als überzogen einstuft und das Chance-Risiko-Verhältnis nun wieder attraktiver sieht.

Gleichzeitig ist klar: Diese Einschätzungen setzen voraus, dass The Trade Desk seine Wachstumsstory nicht weiter einbüßt. Enttäuschungen bei den kommenden Zahlen oder eine weitere Verlangsamung würden die Argumentation der Analysten schnell unter Druck bringen.

Volatilität und technische Marken

Die Aktie weist mit einer 30‑Tage-Volatilität von knapp 59 % ein hohes Schwankungspotenzial auf. Kurzfristig rücken daher technische Marken stärker in den Fokus. Der Bereich um das jüngste 52‑Wochen-Tief bei 30,80 US‑Dollar dient als zentrale Unterstützung: Ein Bruch darunter könnte zusätzliche, technisch getriebene Verkäufe auslösen.

Auf der Oberseite wäre eine nachhaltige Rückeroberung deutlich höherer Niveaus ein Signal, dass der Markt bereit ist, die Aktie wieder mit mehr Vertrauen zu begleiten. Der aktuelle Kurs liegt rund 8,6 % über dem 50‑Tage-Durchschnitt, was auf eine gewisse Stabilisierung nach dem Tief hindeutet, aber noch kein klares Trendwendesignal liefert. Der RSI um 50,4 signalisiert zudem einen neutralen Bereich ohne akute Überkauft- oder Überverkauft-Situation.

Fazit: Bewertungsdruck statt Geschäftsmodellkrise

The Trade Desk beendet das Jahr 2025 in einer Übergangsphase. Die enorme Kurskorrektur hat den früheren Bewertungsaufschlag weitgehend entfernt, ohne dass das zugrunde liegende Geschäftsmodell erkennbar beschädigt wäre. Entscheidend für die nächsten Monate wird sein, ob das Unternehmen mit den Q4‑Zahlen und dem Ausblick auf 2026 einen stabilen, verlässlichen Wachstumspfad im niedrigen bis mittleren Zehnprozentbereich untermauern kann – erst dann dürfte sich das Vertrauen im Kursniveau dauerhaft widerspiegeln.

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