Redcare Pharmacy Aktie: News-Update verfügbar

Ein starkes Quartal, ein abstürzender Kurs – bei Redcare Pharmacy klaffen Anlegerstimmung und Unternehmensperformance derzeit extrem auseinander. Die Online-Apotheke lieferte solide Zahlen und bestätigte ihre Jahresziele, doch die Aktie notiert auf einem neuen 52-Wochen-Tief. Was übersehen die Märkte?

Rekordwachstum im Kerngeschäft

Das Rezeptgeschäft von Redcare Pharmacy zeigt beeindruckende Dynamik. Die deutschen Rx-Umsätze schossen im dritten Quartal um 82 Prozent nach oben und beschleunigten sich damit sogar im Vergleich zum Vorquartal. Mit einem Plus von 122 Prozent in den ersten neun Monaten liegt das Unternehmen deutlich auf Kurs, sein Jahresziel von über 500 Millionen Euro zu übertreffen.

Diese Entwicklung unterstreicht den erfolgreichen strategischen Fokus auf den wachsenden Online-Verschreibungsmarkt. CEO Olaf Heinrich betont die Stärke der pharmaziefokussierten Positionierung gegenüber Marketplace-Konkurrenten – gestützt durch eine beeindruckende Wiederbestellrate von 90 Prozent.

Cash-Generation trotz Investitionsphase

Während viele Wachstumsunternehmen in der Expansionsphase mit Cash-Problemen kämpfen, zeigt Redcare Pharma gegenteilige Signale. Die operative Cashflow-Umwandlungsrate erreichte in den letzten beiden Quartalen 95 Prozent, und die Barbestände stiegen seit Jahresbeginn von 178 auf 266 Millionen Euro.

Diese finanzielle Flexibilität ist besonders bemerkenswert angesichts des kapitalleichten Geschäftsmodells, das nur etwa zwei Prozent des Umsatzes für Investitionen benötigt. Das Unternehmen bleibt damit auf Kurs für seine längerfristige EBITDA-Marge von acht Prozent oder mehr.

Bestätigte Prognose als Stresstest?

Das Management bekräftigte die Jahresprognose über alle Kernkennzahlen hinweg – einschließlich einer Umsatzwachstumsrate von über 25 Prozent und einer bereinigten EBITDA-Marge zwischen 2,0 und 2,5 Prozent. Für das vierte Quartal impliziert dies sogar eine beschleunigte Marge von 2,7 Prozent.

Dennoch notiert die Aktie rund 50 Prozent unter ihrem Vorjahresniveau und hat seit Jahresbeginn über 45 Prozent an Wert verloren. Steckt hinter diesem Absturz berechtigte Skepsis gegenüber dem Wettbewerbsumfeld – oder bietet sich hier eine Einstiegsgelegenheit in ein fundamental solides Wachstumsunternehmen?