Es ist soweit: Mynaric steht vor dem kompletten Kollaps. Das Laserkommunikations-Unternehmen wird zum 30. Juli 2025 seine Kapitalherabsetzung auf null Euro beim Handelsregister anmelden. Für die aktuellen Aktionäre bedeutet das den Totalverlust - sie scheiden entschädigungslos aus dem Unternehmen aus.

Die drastische Maßnahme ist Teil des bereits bestätigten Restrukturierungsplans nach dem Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen (StaRUG). Das Amtsgericht München hatte den Plan am 28. Mai 2025 bestätigt, nachdem die Mehrheit der Betroffenen zugestimmt hatte.

Der finale Countdown läuft

JVF-Holding GmbH als planbetroffene Finanzgläubigerin teilte dem Unternehmen mit, dass das Investitionsprüfverfahren nicht mehr abgewartet werden muss. Die Bareinzahlung für die anschließende Kapitalerhöhung kann somit erfolgen - allerdings unter kompletten Ausschluss der bisherigen Anteilseigner.

Mit der Handelsregistereintragung erlöschen sämtliche bestehenden Aktien. Der Börsenhandel im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse wird beendet. Die depotführenden Institute werden die wertlos gewordenen Papiere in den darauffolgenden Tagen aus den Depots ausbuchen.

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Vom Tech-Hoffnungsträger zum Sanierungsfall

Mynaric galt einst als vielversprechender Player im Bereich der optischen Satellitenkommunikation. Das Münchner Unternehmen entwickelte Laserterminale für Luft-, Weltraum- und Mobilanwendungen mit dem Versprechen extrem hoher Datenraten über große Distanzen.

Die Realität sah anders aus: Eine Historie erheblicher Verluste, operative Schwierigkeiten bei der Serienproduktion und die Abhängigkeit von Drittlieferanten brachten das Unternehmen an den Rand des Abgrunds. Auch das zusätzliche Standbein in Los Angeles konnte den Niedergang nicht aufhalten.

Das Münchener Finanzamt hat mittlerweile die erforderliche verbindliche Auskunft für den Restrukturierungsplan erteilt. Alle formalen Hürden sind somit beseitigt - der Weg für den kompletten Neustart ohne die bisherigen Aktionäre ist frei.

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