Die Mynaric AG hat eine der drastischsten Unternehmensrestrukturierungen der jüngeren Vergangenheit vollzogen. Sämtliche Aktionäre wurden entschädigungslos aus dem Laser-Kommunikationsspezialisten gedrängt. Der Handel mit den Aktien wurde sowohl in Frankfurt als auch an der NASDAQ eingestellt.

Frontalangriff auf Aktionäre

Die bereits im Juli angekündigte Kapitalherabsetzung auf null Euro ist vollzogen. Alle bisherigen Aktionäre scheiden ohne jegliche Kompensation aus dem Unternehmen aus. Die JVF-Holding übernahm durch eine Barkapitalerhöhung von 50.000 Euro die vollständige Kontrolle.

Die bestehenden Aktien wurden aus sämtlichen Depots der Verwahrbanken entfernt. Der Titel ist damit faktisch wertlos geworden.

Delisting-Schock an beiden Börsen

Mynaric wurde sowohl von der Frankfurter Börse als auch von der NASDAQ dekotiert. Die NASDAQ hatte bereits im Februar eine Delisting-Mitteilung verschickt, nachdem das Unternehmen gegen mehrere Notierungsregeln verstoßen hatte:

• Unterschreitung des Mindestmarktwertes
• Verspätete Finanzberichte
• Verfehlung des Mindestschlusskurses pro Aktie

Der Solactive-Indexanbieter entfernte Mynaric im Juni aus allen relevanten Indizes zu einem Preis von null Euro.

Rocket Lab Übernahme weiterhin möglich

Trotz der drastischen Restrukturierung bleibt die im März angekündigte Übernahme durch Rocket Lab USA eine Option. Das US-Raumfahrtunternehmen will die Verhandlungen mit den neuen Eigentümern erst nach Abschluss der Restrukturierung wieder aufnehmen.

Die geplante Akquisition für 75 Millionen US-Dollar würde Rocket Lab Zugang zu Mynarics CONDOR Mk3 optischen Kommunikationsterminals verschaffen.

Millionenverluste führten zur Kapitulation

Die finanzielle Notlage zwang das Unternehmen in die Knie. Massive Investitionen in Produktionsanlagen, gekoppelt mit Lieferkettenproblemen, führten zu Millionen-Euro-Beständen an halbfertigen Produkten. Die Kundenakzeptanz verlief langsamer als erwartet.

PIMCO-affiliierte Kreditgeber hatten insgesamt 169,5 Millionen US-Dollar an Mynaric vergeben. "PIMCO sagte immer: Ich investiere gerne mehr Geld, aber am Ende will ich die Schlüssel haben", erklärte CTO Joachim Horwath.

Operative Kontinuität trotz Totalschaden

Das Unternehmen konnte trotz der finanziellen Turbulenzen alle Mitarbeiter halten und die Technologieentwicklung fortsetzen. Über 100 Komponenten wurden bereits erfolgreich produziert und ausgeliefert.

Mit der finanziellen Stabilisierung durch die Restrukturierung und der möglichen Integration in Rocket Labs Ökosystem könnte das Unternehmen seine Position im wachsenden Markt für Laser-Kommunikationssysteme stärken. Für die bisherigen Aktionäre kam jede Hilfe zu spät.

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