Hims & Hers Aktie: Düstere Vorzeichen
Der US-Telemedizin-Anbieter Hims & Hers Health geriet am Mittwoch unter Druck, nachdem Abgeordnete beider Parteien einen Gesetzentwurf vorstellten, der das lukrative Geschäft mit nachgeahmten Abnehmmedikamenten stark einschränken würde. Die Aktie verlor 4,4 Prozent. Am selben Tag startete jedoch Barclays die Abdeckung mit einer Kaufempfehlung – ein Widerspruch, der die aktuelle Zerrissenheit des Titels widerspiegelt.
Der SAFE Drugs Act im Fokus
Der parteiübergreifende Gesetzentwurf "Safeguarding Americans from Fraudulent and Experimental (SAFE) Drugs Act of 2025" wurde am 10. Dezember von den Abgeordneten Rudy Yakym (Republikaner) und André Carson (Demokrat) eingebracht. Beide vertreten Indiana – den Heimatstaat des Pharmakonzerns Eli Lilly, der sich seit Monaten mit Compounding-Apotheken über nachgeahmte GLP-1-Präparate streitet.
Das Gesetz würde die Herstellung von Nachahmer-Versionen zugelassener Medikamente deutlich erschweren. Besonders betroffen: die begehrten GLP-1-Wirkstoffe zur Gewichtsreduktion, die bei Hims & Hers zuletzt zum wichtigsten Wachstumstreiber geworden sind. Analysten von Citi warnen, der Entwurf würde "die Fähigkeit des Unternehmens, GLP-1-Präparate herzustellen, erheblich einschränken".
Kernpunkte des Gesetzentwurfs:
- Verschärfte Definition von "im Wesentlichen eine Kopie" zur Verhinderung von Massen-Compounding
- Meldepflicht für Apotheken mit mehr als 20 bundesstaatenübergreifenden Verschreibungen
- Unterstützung durch Patientenorganisationen wie die American Diabetes Association
Die FDA hat bereits mehr als 1.000 Berichte über unerwünschte Ereignisse im Zusammenhang mit nachgeahmten GLP-1-Medikamenten erhalten, darunter Dosierungsfehler und Probleme mit unregulierten Inhaltsstoffen aus ausländischen Quellen.
Pharma-Riesen profitieren
Während Hims & Hers nachgab, legten die Hersteller der Originalpräparate zu: Novo Nordisk kletterte um 6,2 Prozent, Eli Lilly um 1,3 Prozent. Anleger rechnen offenbar damit, dass strengere Regeln für Nachahmerprodukte den etablierten Anbietern in die Hände spielen.
Barclays setzt auf Wachstum
Trotz der regulatorischen Unwägbarkeiten startete Barclays am 10. Dezember die Coverage mit "Overweight" und signalisiert damit Vertrauen in die längerfristige Entwicklung. Das Analystenfeld ist gespalten: Laut MarketBeat liegt das durchschnittliche Rating bei "Hold" mit einem Kursziel von 45,50 Dollar. Leerink Partners stufte die Aktie Anfang Dezember sogar auf "Strong-Buy" hoch.
Expansion trotz Gegenwind
Ebenfalls am 10. Dezember gab Hims & Hers den Start seines Abnehmprogramms in Großbritannien bekannt. Kunden erhalten Zugang zu ärztlich begleiteten Gewichtsmanagement-Lösungen, darunter auch die Originalpräparate Mounjaro und Wegovy sowie rezeptfreie Alternativen. Anfang Dezember hatte das Unternehmen bereits den kanadischen Markt durch die Übernahme der Plattform Livewell erschlossen.
Im dritten Quartal 2025 steigerte Hims & Hers den Umsatz um 49,2 Prozent auf 598,98 Millionen Dollar und übertraf die Erwartungen. Der Gewinn je Aktie blieb mit 0,06 Dollar jedoch hinter den Prognosen zurück. Mitte November genehmigte der Vorstand ein Aktienrückkaufprogramm über 250 Millionen Dollar – oft ein Hinweis darauf, dass das Management von einer Unterbewertung ausgeht.
Wie geht es weiter?
Der SAFE Drugs Act muss nun den Gesetzgebungsprozess durchlaufen. Ob und in welcher Form er Gesetz wird, bleibt offen. Die nächsten Quartalszahlen werden für Ende Februar oder Anfang März 2026 erwartet. Dann dürfte sich zeigen, wie das Management die regulatorischen Risiken einschätzt und ob die internationale Expansion den Druck aus dem US-Geschäft auffangen kann. Mit einem Kurs deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 72,98 Dollar preist die Aktie bereits erhebliche Unsicherheit ein.
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