Evonik Aktie: Insider-Einschätzungen vorhanden
Evonik sorgt mit einer Abweichung vom Deutschen Corporate Governance Kodex für Diskussionen, während die Aktie technisch weiter nach einem verlässlichen Boden sucht. Im Mittelpunkt steht eine Sondervereinbarung zur Vergütung eines Vorstandsmitglieds – ein sensibles Thema in Zeiten wachsender ESG-Relevanz.
Governance-Abweichung: Was Evonik meldet
Am späten Freitagabend hat Evonik eine aktualisierte Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) veröffentlicht. Darin erklärt der Konzern ausdrücklich eine Abweichung von den Vergütungsempfehlungen in Bezug auf Vorstandsmitglied Frau Schuh.
Kern der Vereinbarung ist eine variable Zahlung, deren endgültige Höhe von der Zielerreichung abhängt. Dadurch lässt sich die Gesamtsumme aktuell nicht exakt bestimmen.
Die wichtigsten Punkte:
- Variable Komponenten: Die Zahlungen sind an konkrete Zielerreichungsgrade gekoppelt.
- Mögliche Überschreitung: Evonik hält es für möglich, dass der vom Kodex empfohlene Rahmen von zwei Jahresvergütungen (Empfehlung G.13 Satz 1) überschritten wird.
- Vorsorgliche Erklärung: Vorstand und Aufsichtsrat legen die Abweichung offen, weil der Kodex-Wortlaut für künftig fällige, variable Zahlungen keine eindeutige Auslegung bietet.
Für Investoren ist das nicht nur ein formaler Vorgang. Die Einhaltung von Governance-Standards und ESG-Kriterien fließt immer stärker in institutionelle Bewertungsmodelle ein. Eine transparente Offenlegung solcher Sonderfälle kann hier ein wichtiges Signal sein – auch wenn der Inhalt selbst kritisch hinterfragt wird.
Kursbild: Stabilisierung auf niedrigem Niveau
Parallel zur Governance-Meldung versucht die Aktie, sich von den Tiefstständen zu lösen. Am Freitag schloss der Kurs bei 13,30 Euro und damit nur knapp über dem 52‑Wochen‑Tief von 12,83 Euro.
Im größeren Bild zeigt sich jedoch ein angeschlagenes Chart:
- Seit Jahresanfang liegt die Aktie rund 20 % im Minus.
- Auf Sicht von zwölf Monaten beträgt das Minus knapp 25 %.
- Vom 52‑Wochen‑Hoch bei 22,26 Euro ist der Kurs mehr als 40 % entfernt.
- Der Abstand zur 200‑Tage-Linie ist mit fast 22 % deutlich negativ – ein Hinweis auf einen intakten Abwärtstrend.
Auffällig ist zudem der sehr niedrige RSI (14 Tage) von 15,8. Technisch deutet das auf einen extrem überverkauften Zustand hin. Ob daraus eine tragfähige Erholung entsteht, hängt jedoch davon ab, ob die Marke um das jüngste Tief bei 12,83 Euro hält und der Kurs sich nachhaltig über die kurzfristigen Durchschnittslinien schieben kann.
Strategische Personalie in Amerika
Operativ richtet Evonik den Blick auf eine seiner Schlüsselregionen. Das Unternehmen hat Elias Lacerda zum neuen Präsidenten der Region Amerika ernannt. Lacerda ist ein langjähriger Manager des Konzerns und war bislang für das Geschäftsgebiet Coating Additives verantwortlich.
Er übernimmt die Rolle zum 1. Februar 2026 und folgt auf Guido Skudlarek, der die Leitung des globalen Health-Care-Geschäfts übernommen hat. Mit dieser Personalentscheidung will Evonik die Marktposition in Nord- und Südamerika stärken – einer Region mit strategischer Bedeutung für das Spezialchemiegeschäft.
Fazit: Gemischtes Bild für die Aktie
Die Lage bleibt zweigeteilt: Auf der einen Seite steht eine formale, aber für ESG-orientierte Investoren relevante Abweichung vom Corporate-Governance-Kodex. Auf der anderen Seite signalisiert die Kursentwicklung eine mögliche technische Übertreibung nach unten, ohne dass der übergeordnete Abwärtstrend bislang gebrochen wäre.
Im Branchenumfeld wirkt zusätzlich der Ausblick des Verbands der Chemischen Industrie, der für 2026 lediglich eine stagnierende Produktion erwartet. Für die Aktie dürfte kurzfristig entscheidend sein, ob sich der Bereich um 12,83 Euro als belastbare Unterstützungszone etabliert und der Kurs schrittweise den Abstand zu den gleitenden Durchschnitten reduzieren kann.
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