Covestro Aktie: Neuer Abschnitt
Der Abschied von Finanzchef Christian Baier fällt bei Covestro in eine Phase, in der die Weichen im Grunde schon gestellt sind: ADNOC hat die Kontrolle übernommen, ein Börsenrückzug rückt näher. Entscheidend ist daher weniger die Frage, ob sich die Strategie ändert, sondern wie geordnet der Übergang in die neue Eigentümerstruktur gelingt.
CFO-Abgang in ruhiger Kursphase
Covestro hat heute bestätigt, dass CFO Christian Baier seinen bis Ende September 2026 laufenden Vertrag nicht verlängern wird. Er bleibt bis dahin im Amt und führt seine Aufgaben vollständig weiter. Der Aufsichtsrat wurde frühzeitig informiert und will die Nachfolgesuche zeitnah starten.
Baier war seit Oktober 2023 Finanzvorstand und eng in die Verhandlungen mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) eingebunden, die in die Übernahme mündeten. Sein Verbleib bis Vertragsende soll Kontinuität in der sensiblen Integrationsphase sichern.
An der Börse löste die Personalie kaum Bewegung aus. Die Aktie notiert heute mit rund 59,90 Euro praktisch auf Höhe des Vortagsniveaus, der Abstand zum 52‑Wochen-Hoch von 60,74 Euro ist gering. Ein RSI von 30,3 und eine annualisierte 30‑Tage-Volatilität von 8,36 % unterstreichen: Der Titel zeigt derzeit nur wenig Schwankung.
ADNOC hat das Ruder übernommen
Die Meldung zum CFO-Abgang folgt nur wenige Tage nach Abschluss der ADNOC-Transaktion. Operativ und kapitalmarktseitig sind die entscheidenden Schritte bereits erfolgt.
Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- Closing der Übernahme am 10. Dezember 2025 vollzogen
- Kapitalerhöhung um 10 % (rund 1,17 Mrd. Euro) komplett von der ADNOC-Tochter XRG gezeichnet
- XRG hält laut Stimmrechtsmitteilung vom 16. Dezember rund 95,1 % der Aktien
- Rechtliche Schwelle für einen möglichen Squeeze-Out überschritten
Mit über 95 % der Anteile verfügt XRG über eine beherrschende Stellung. Rechtlich ist damit der Weg frei, die verbleibenden Minderheitsaktionäre im Rahmen eines Squeeze-Outs gegen Barabfindung auszukaufen und die Börsennotiz perspektivisch zu beenden.
Die Kursentwicklung spiegelt diese Situation wider: Der Titel liegt nur knapp über dem 200‑Tage-Durchschnitt von 59,41 Euro und rund 9,7 % über dem 52‑Wochen-Tief. Der Markt preist im Wesentlichen den Übernahmepreis und die erwartete Abfindung ein, zusätzliche Fantasie ist begrenzt.
Ausblick: Fokus auf Integration und Exit-Szenario
Der geplante Ausstieg Baiers signalisiert den Übergang in eine neue Phase unter ADNOC-Mehrheit. Gleichzeitig sichert sein Verbleib bis 2026 eine stabile Finanzführung während der Post-Merger-Integration und der Umsetzung der Strategie „Sustainable Future“, die in einem konjunkturell schwierigen Chemieumfeld weiter anspruchsvoll bleibt.
Für die Börsengeschichte von Covestro rücken nun vor allem zwei Punkte in den Vordergrund: Zeitpunkt und Konditionen eines möglichen Squeeze-Outs beziehungsweise Delistings. Solange hierzu keine konkreten Beschlüsse veröffentlicht werden, bleibt die Aktie im Wesentlichen eine Halteposition mit enger Handelsspanne rund um das aktuelle Kursniveau und die erwartete finale Barabfindung.
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