BASF Aktie: China-Offensive vs. Analysten-Zweifel

BASF startet die Produktion im milliardenschweren China-Werk - doch gleichzeitig dämpft UBS die Erwartungen. Steht der Chemieriese vor der großen Wende oder kämpft er weiter mit Gegenwind?

Paukenschlag in Fernost: Größtes Einzelprojekt läuft an

Nach jahrelanger Bauzeit hat BASF den Produktionsstart im strategischen Verbundstandort Zhanjiang gemeldet. Mit Investitionen von rund 8,7 Milliarden Euro entsteht hier die drittgrößte Produktionsstätte weltweit nach Ludwigshafen und Antwerpen. Das Mammutprojekt soll die wachsende Nachfrage in China und der gesamten Asien-Pazifik-Region direkt bedienen.

Die vollständige Inbetriebnahme ist bis Ende 2025 geplant. Doch kann dieser strategische Coup die skeptischen Analysten überzeugen?

UBS-Analyse bremst die Euphorie

Zeitgleich zur positiven Meldung aus China sorgt UBS für Ernüchterung. Die Schweizer Großbank belässt ihre Einstufung auf "Neutral" mit einem Kursziel von 45 Euro. Noch bedeutsamer: Der Analyst bleibt mit seiner Ergebnisprognose für 2026 unter den Markterwartungen.

Doch die Zurückhaltung ist an Bedingungen geknüpft:
* Weitere Kostensenkungen könnten die Prognose übertreffen
* Ein höherer Beitrag des neuen China-Standorts könnte positiv überraschen

Aktienrückkauf als Stützungsfaktor

Ab November startet BASF ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von bis zu 1,5 Milliarden Euro, das bis Juni 2026 läuft. Solche Programme wirken normalerweise stützend auf den Kurs - doch reicht das aus?

Der Titel notiert aktuell bei 42,84 Euro und liegt damit deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 53,98 Euro. Die entscheidende Frage: Überwiegt langfristig die China-Strategie oder behalten die Analysten mit ihren Bedenken recht? Der Kampf um die Richtung der BASF-Aktie ist in vollem Gange.