Starke China-Zahlen beim US-Wettbewerber Lululemon und ein klares Handelssignal aus der Charttechnik haben der Adidas Aktie zum Wochenschluss frischen Auftrieb gegeben. Nach Monaten mit spürbarem Rückgang seit Jahresbeginn flammt damit die Hoffnung auf eine nachhaltige Erholung wieder auf. Doch wie robust ist dieser Mix aus externem Rückenwind und technischer Bestätigung wirklich?

Rückenwind durch Lululemon und China

Der entscheidende Impuls kam aus Nordamerika: Lululemon meldete kräftiges Wachstum, vor allem im chinesischen Markt. Händler werten diese Zahlen als Hinweis, dass sich die Nachfrage im für Sportartikelhersteller wichtigen asiatischen Markt erholt.

Diese positive Lesart strahlte unmittelbar auf die Branche in Europa aus. Die Adidas Aktie legte am Freitag im Xetra-Handel um 2,43 % zu und schloss bei 168,45 Euro. Auch Puma profitierte von der besseren Stimmung im Sektor.

Damit setzt sich kurzfristig eine leichte Erholung fort: Auf Sieben-Tages-Sicht liegt die Aktie gut 2 % im Plus, im Monatsvergleich sind es knapp 2 %. Im größeren Bild bleibt der Wert jedoch klar zurück: Seit Jahresanfang steht ein Minus von rund 29 %, auf Sicht von zwölf Monaten gut 31 %. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 261 Euro beträgt aktuell mehr als 35 %.

Wichtige Punkte im Überblick:

  • Starke China-Zahlen von Lululemon als Stimmungsimpuls für Sportartikelwerte
  • Adidas Aktie am Freitag: +2,43 % auf 168,45 Euro
  • Kurzfristig leichte Erholung, langfristig deutlicher Rückstand zum Hoch
  • 52-Wochen-Hoch: 261,00 Euro; Abstand: ca. -35 %
  • Seit Jahresanfang: rund -28,6 %

Technisches Kaufsignal zum Wochenschluss

Neben dem fundamentalen Rückenwind liefern auch die Charts ein interessantes Bild. Am Freitag wurde ein Signal ausgelöst, das in der technischen Analyse als „Turtle Trading Strategie 1 long“ bezeichnet wird. Diese Strategie basiert auf dem Ausbruch aus definierten Kursbändern und wird häufig als Hinweis auf einen beginnenden Aufwärtstrend interpretiert.

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Der aktuelle Kursverlauf stützt diese Lesart zumindest teilweise:
- Der Schlusskurs von 168,45 Euro liegt knapp über dem 50-Tage-Durchschnitt von 167,43 Euro.
- Zum 200-Tage-Durchschnitt von 190,02 Euro besteht mit rund -11 % aber noch spürender Abstand.

Der RSI (14 Tage) notiert mit 41,1 im neutralen Bereich. Von überkauften oder extrem überverkauften Zuständen ist der Titel damit ein Stück entfernt. In Kombination mit dem Turtle-Signal ergibt sich technisch das Bild eines möglichen Umkehrversuchs aus einer schwächeren Phase heraus.

Die 30-Tage-Volatilität von rund 24 % (annualisiert) zeigt, dass deutliche Schwankungen zuletzt eher die Regel als die Ausnahme waren. Kurze Bewegungen nach oben wie am Freitag sind vor diesem Hintergrund ein Baustein, aber noch kein abgeschlossener Trendwechsel.

Analysten und Marktlage

Auf der Seite der Fundamentaldaten kommt zusätzliche Unterstützung von Analysten. Deutsche Bank Research hat seine Einstufung für die Aktie kürzlich bestätigt und bleibt bei „Buy“. Das Kursziel liegt bei 230 Euro und damit deutlich über dem aktuellen Kursniveau. Gemessen an den 168,45 Euro vom Freitag ergibt sich daraus ein erhebliches theoretisches Aufwärtspotenzial.

Spannend ist das Zusammenspiel verschiedener Faktoren:
- Zinssenkungen der US-Notenbank Fed sorgen generell für ein freundlicheres Umfeld für Aktien.
- Branchenspezifische Impulse wie die starken China-Daten von Lululemon verbessern die Erwartungshaltung gegenüber Herstellern von Sportartikeln.
- Technische Signale wie der Turtle-Ausbruch stützen die Sicht, dass sich die Aktie von ihren jüngsten Tiefpunkten lösen könnte.

Zuletzt hatte der Wert im Bereich von 149,70 Euro sein 52-Wochen-Tief markiert. Vom Tief aus gerechnet steht nun ein Plus von gut 12 % zu Buche. Damit ist eine erste Stabilisierung erkennbar, auch wenn der langfristige Abwärtspfad noch nicht vollends gebrochen ist.

Fazit: Erholung mit Hürden

Die Adidas Aktie verbindet aktuell mehrere positive Impulse: bessere Branchensignale aus China, ein bestätigtes Kaufrating mit hohem Kursziel und ein technisches Long-Signal. Diese Kombination hat geholfen, den vorherigen Abwärtsdruck zu bremsen und eine Gegenbewegung einzuleiten.

Für die nächsten Wochen wird entscheidend sein, ob der Kurs sich nachhaltig oberhalb des 50-Tage-Durchschnitts etablieren und den Abstand zur 200-Tage-Linie weiter verringern kann. Gelingt dies, wäre der Weg in Richtung der von Analysten genannten Kursziele zumindest charttechnisch etwas freier, während ein Rückfall in die Nähe der jüngsten Tiefstände die Erholungsstory deutlich relativieren würde.

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