Volkswagen ändert die Strategie. CEO Oliver Blume präsentierte am Wochenende einen neuen Investitionsplan, der Deutschland und Europa in den Mittelpunkt rückt. Die Kursentwicklung der vergangenen Wochen zeigt: Die Börse nimmt die Neuausrichtung wohlwollend auf.

Die wichtigsten Fakten:
- 160 Milliarden Euro Investitionen bis 2030 geplant
- Fokus verschiebt sich von globaler Expansion zu Heimatmärkten
- Porsche-Krise erfordert umfangreiches Sparprogramm
- Blumes Vertrag als Konzernchef bis 2030 verlängert
- Aktie durchbricht wichtige technische Marken

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Weniger Geld, andere Prioritäten

Der neue Fünfjahresplan sieht 160 Milliarden Euro bis 2030 vor – weniger als die zuvor kommunizierten 165 Milliarden für 2025-2029. Die Mittel fließen nun primär in Produkte, Technologie und Infrastruktur an den deutschen und europäischen Standorten. Batteriezellen, Software und autonomes Fahren bilden die Schwerpunkte.

Die Kursreaktion spricht für sich: Mit einem Plus von knapp 14 Prozent im vergangenen Monat notiert die Aktie deutlich über den gleitenden Durchschnitten bei 94 Euro. Das Handelsvolumen zog spürbar an.

Porsche als Problemfall

Die Premiummarke entwickelt sich zum Sorgenkind. Rund die Hälfte der Sportwagen geht nach China und in die USA – beide Märkte schwächeln. Blume kündigte Spargespräche bis 2026 an und stellte klar: Wachstum in China erwartet er für Porsche nicht mehr. Sonderbelastungen von 7,5 Milliarden Euro durch Restrukturierung und Abschreibungen drücken bereits auf die Konzernbilanz.

Als mögliche Antwort nennt der CEO eine stärkere Lokalisierung. Ein speziell für China entwickeltes Porsche-Modell könne künftig Sinn ergeben.

Stellenabbau stockt

Das Restrukturierungsprogramm "Zukunft Volkswagen" sieht den Abbau von über 35.000 Stellen bis 2030 vor. Die Produktionskapazität in Deutschland soll um 734.000 Fahrzeuge sinken. Ziel: Jährliche Kosteneinsparungen von vier Milliarden Euro.

Die Realität hinkt den Plänen hinterher. Im dritten Quartal verließen lediglich 1.000 Mitarbeiter freiwillig das Unternehmen. Um die kurzfristigen Ziele zu erreichen, müssten bis Jahresende noch etwa 10.000 weitere Abgänge erfolgen.

Zahlen unter Druck

Die Neunmonatszahlen 2025 zeigen die Herausforderungen deutlich: Bei leicht gestiegenem Umsatz von 238,7 Milliarden Euro brach das operative Ergebnis um 58 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro ein. Die operative Marge liegt bei mageren 2,3 Prozent. US-Zölle belasten den Konzern mit bis zu fünf Milliarden Euro jährlich.

Für das Gesamtjahr rechnet Volkswagen mit einer operativen Rendite zwischen 2,0 und 3,0 Prozent. Der Netto-Cashflow im Automobilbereich dürfte bei etwa null liegen – ein klares Signal, wie angespannt die Lage ist. Die Großaktionäre Porsche, Piëch und das Land Niedersachsen verlängerten Blumes Vertrag dennoch bis 2030. Im Januar gibt er den Porsche-Chefposten ab, um sich vollständig auf Volkswagen zu konzentrieren.

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