Viking Therapeutics: Biotech-Hoffnung im Fettkampf?

Der Biotech-Sektor hat einen neuen Hotspot – und der heißt Viking Therapeutics. Während etablierte Pharmariesen wie Eli Lilly mit ihren Anti-Diabetes- und Adipositas-Medikamenten Milliarden verdienen, könnte der kleine Konkurrent mit einer cleveren Doppelstrategie zum Störenfried werden. Doch was macht den Hoffnungsträger so besonders?

Zwei Angriffswege gegen Übergewicht

Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht der Wirkstoffkandidat VK-2735, der gleich zwei hormonelle Signalwege (GLP-1 und GIP) anspricht. Viking verfolgt dabei einen ungewöhnlichen Zweiwege-Ansatz: Neben der klassischen Spritzenvariante, die bereits in Phase-3-Studien getestet wird, entwickelt das Unternehmen parallel eine Tablettenversion. Diese könnte den Markt aufmischen – denn viele Patienten scheuen regelmäßige Injektionen.

Überzeugende Studiendaten

Die bisherigen Ergebnisse geben Anlass zur Hoffnung: In Phase-2-Studien erzielte die injizierbare Version eine Gewichtsreduktion von 14,7% – bei guter Verträglichkeit. Selbst die noch frühere Tablettenversion zeigte vielversprechende Langzeiteffekte, darunter anhaltenden Gewichtsverlust auch nach Absetzen des Medikaments.

Schwächen der Konkurrenz als Chance

Während Viking vorprescht, zeigen sich bei etablierten Playern überraschende Schwächen. Eli Lillys Tablettenkandidat etwa schnitt in Studien schlechter ab. Fachleute sehen hier eine Marktlücke, die Viking mit seinem Doppelangriff ausnutzen könnte. Bei erfolgreichem Verlauf könnte die Spritzenversion schon 2027 auf den Markt kommen.

Die Aktie des Biotech-Unternehmens hat nach turbulenten Monaten zuletzt deutlich zugelegt – doch der wahre Kampf um die milliardenschwere Adipositas-Behandlung steht erst bevor. Wird Viking zum nächsten großen Player im heiß umkämpften Pharmasegment?