Die VAT Group präsentierte auf den ersten Blick glänzende Halbjahreszahlen – doch der Schein trügt. Während Umsatz und Cashflow explodierten, offenbarte sich beim Nettogewinn ein dramatischer Einbruch. Der Markt reagierte mit einem klaren Strafgericht: Die Aktie stürzte ab. Doch was steckt wirklich hinter dem Gewinn-Kollaps?

Fassade bröckelt: Wachstum ohne Profitabilität

Oberflächlich betrachtet lieferte der Schweizer Spezialist für Vakuumventile starke Zahlen:

  • Umsatz +24% auf 558 Mio. CHF
  • EBITDA +22% auf 165 Mio. CHF
  • Freier Cashflow fast verdoppelt (+93%) auf 51 Mio. CHF

Doch der Teufel steckt im Detail: Der Nettogewinn wuchs nur um magere 12% auf 106 Mio. CHF – und verfehlte die Analystenerwartungen um satte 22%. Diese Diskrepanz zwischen Umsatzwachstum und Profitabilität alarmierte die Anleger. Die Folge? Ein Kursrutsch von 15% binnen einer Woche auf 290,70 CHF.

Vier Alarmzeichen, die der Markt bestraft

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Die Gewinnschwäche ist kein Einzelfall. Vier fundamentale Probleme belasten die Aktie:

  • Nachfrage-Einbruch: Der Auftragseingang sank um 3% – ein klares Warnsignal in der Halbleiterbranche
  • Buchungsflaute: Book-to-Bill-Ratio unter 1,0x zeigt schrumpfende Orderbücher
  • Margen-Erosion: Der starke Schweizer Franken drückt die Profitabilität
  • Planungsunsicherheit: Kunden ordern kurzfristiger, langfristige Projekte werden seltener

Management-Glaubwürdigkeit auf dem Prüfstand

Obwohl das Management die Jahresprognose bestätigte, schenkt der Markt diesen Aussagen keinen Glauben mehr. Die drastische Kursreaktion spricht Bände: Die Aktie notiert mittlerweile 34% unter dem 52-Wochen-Hoch und kämpft mit einem klaren Abwärtstrend.

Kann die VAT Group das Ruder noch herumreißen? Die aktuellen Daten lassen wenig Raum für Optimismus – solange sich die Profitabilität nicht spürbar verbessert, dürfte der Abwärtssog anhalten.

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