Ein Top-Manager geht nach weniger als einem Jahr – und der Markt zeigt sich irritiert. Der überraschende Abgang von Finn Felsberg, dem Leiter des Kerngeschäfts bei der VAT Group, sorgt weiter für Unruhe. Obwohl CEO Urs Gantner die Führung der wichtigen Halbleiter-Sparte nun selbst übernimmt, fragen sich Anleger: Steckt mehr dahinter?

Interimslösung mit Signalwirkung

Die Nachricht traf Ende August ein: Finn Felsberg, Executive Vice President der Semiconductor Solutions Group, verlässt das Unternehmen bereits nach wenigen Monaten. Seine Position war entscheidend – verantwortlich für das globale Halbleitergeschäft, inklusive Forschung und Entwicklung.

Die Reaktion des Konzerns folgte umgehend: CEO Urs Gantner übernimmt die Leitung der Sparte interimistisch. Eine Notlösung mit Symbolcharakter. Immerhin kennt Gantner das Geschäft bestens, er führte die Division bereits vor Felsberg.

Doch warum der plötzliche Wechsel? Offiziell will Felsberg "neue berufliche Wege" gehen. Der Zeitpunkt allerdings wirft Fragen auf. Das Halbleitergeschäft läuft eigentlich gut:

  • Die Produkt- und Marktposition konnte weiter ausgebaut werden
  • Neue Geschäftschancen in angrenzenden Bereichen wurden erschlossen
  • Die strategische Bedeutung der Division bleibt unvermindert hoch

Märkte reagieren verhalten

Trotz der positiven Fundamentaldaten zeigt der Kurs eine deutliche Sprache. Die Aktie notiert zwar mit leichtem Plus, kämpft aber mit erheblichem Gegenwind:

Nach dem jüngsten Kurseinbruch liegt der Titel bei rund 276 CHF – ganze 35% unter dem 52-Wochen-Hoch von 430 CHF. Seit Jahresanfang verbucht die Aktie ein Minus von fast 20%. Ein klarer Vertrauensverlust, der über allgemeine Marktschwäche hinausgeht.

Kann die Interimslösung unter Gantner diese Skepsis zerstreuen? Der CEO bringt zwar Erfahrung mit, doch die Doppelbelastung könnte an ihre Grenzen stoßen. Die Halbleiterbranche ist komplex, dynamisch und erfordert volle Aufmerksamkeit.

Was kommt als nächstes?

Die nächsten Wochen werden entscheidend sein. Am 16. Oktober steht das Q3-Handelsupdate an – hier erwarten Anleger erste Hinweise, wie sich der Führungswechsel auf das operative Geschäft auswirkt.

Langfristig bleibt die Strategie stimmig: Die Nachfrage nach Hochvakuumlösungen im Halbleitersektor wächst weiter. Die VAT Group besetzt hier eine Schlüsselposition. Doch kurzfristig lastet ein Damoklesschwert auf dem Titel: die Suche nach einem geeigneten Nachfolger.

Gelingt es Gantner, sowohl die CEO-Rolle als auch die Spartenleitung erfolgreich zu meistern? Oder benötigt der Konzern schneller als erwartet eine dauerhafte Lösung? Die kommenden Quartalszahlen werden erste Antworten liefern – und möglicherweise die Richtung vorgeben für eine der spannendsten Führungsfragen im Schweizer Technologiesektor.

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