TSMC Aktie: Beeindruckende Weichenstellung!
Taiwan wird immer wieder von starken Erdbeben erschüttert – doch wenn es den weltgrößten Chip-Auftragsfertiger TSMC trifft, schaut die ganze Tech-Welt genauer hin. Am Samstagabend mussten Teile des Headquarters in Hsinchu nach einem Beben der Stärke 7,0 vorsorglich geräumt werden. Parallel laufen in China regulatorische Fristen aus, während TSMC operativ so stark dasteht wie selten zuvor. Wie passt dieses Spannungsfeld aus Natur- und Politikrisiken einerseits und AI-getriebenem Wachstum andererseits zusammen?
Erdbeben in Taiwan: Evakuierungen, aber Systeme stabil
Gegen 23:05 Uhr Ortszeit erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,0 die Region vor der nordöstlichen Küste Taiwans, rund 32 Kilometer vor der Stadt Yilan und in 73 Kilometern Tiefe. Die Erschütterungen waren bis in die Hauptstadt Taipeh deutlich zu spüren, Warnmeldungen gingen auf Mobiltelefonen in ganz Taiwan ein.
TSMC bestätigte, dass „eine geringe Zahl von Anlagen im Hsinchu Science Park“ die Kriterien für eine Evakuierung erreichte. Entsprechend wurden Beschäftigte gemäß den Notfallplänen ins Freie gebracht und gezählt. Das Unternehmen betonte zugleich, dass alle Arbeitssicherheitssysteme in den Fabriken normal funktionieren.
Taiwans Präsident Lai Ching-te rief die Bevölkerung auf, wachsam zu bleiben und mit Nachbeben zu rechnen. Die Feuerwehr stellte klar, dass die Erschütterung nicht stark genug war, um eine Tsunami-Warnung auszulösen. Für den Moment steht damit vor allem der Hinweis im Raum, wie abhängig die globale Tech-Industrie von einem erdbebengefährdeten Hotspot ist – konkrete Produktionsschäden wurden nicht gemeldet.
Schlüsselrolle in der globalen Chip-Lieferkette
Das Ereignis rückt erneut die Abhängigkeit der Weltwirtschaft von TSMC in den Fokus. Rund 90 % der modernsten Halbleiter werden dort gefertigt – also genau jene Chips, die Hochleistungsrechner, Smartphones, KI-Systeme, Autos und Rechenzentren antreiben.
Große Kunden wie Nvidia, Apple, AMD und Qualcomm beziehen ihre anspruchsvollsten Produkte aus TSMC-Fabs. Jede nennenswerte Unterbrechung hätte unmittelbare Auswirkungen entlang der gesamten Lieferkette – von Cloud-Anbietern bis zur Autoindustrie. Die Naturgefahr ist dabei kein theoretisches Szenario: Taiwan liegt am Rand des Pazifischen Feuerrings und erlebt regelmäßig kräftige Beben.
Frühere Ereignisse unterstreichen das Risiko: Im April 2024 traf ein Beben der Stärke 7,2 die Ostküste, mit mindestens 18 Toten und über 1.000 Verletzten. Das Erdbeben von 1999 (Stärke 7,3) forderte über 2.000 Menschenleben. Für TSMC ist Erdbebenschutz daher Teil des operativen Alltags – die aktuelle Evakuierung zeigt, wie sensibel das Sicherheitsregime ausgelegt ist.
VEU-Status in China: Regulatorische Unsicherheit
Parallel zur Naturgefahr steht TSMC unter genauer Beobachtung wegen regulatorischer Fragen rund um sein Werk im chinesischen Nanjing. Der sogenannte Validated End-User (VEU)-Status dieser Fab läuft zum 31. Dezember 2025 aus. Dieser Status erleichtert den Zugang zu bestimmten Technologien und Materialien und reduziert Genehmigungsaufwand – sein Auslaufen wirft daher Fragen zur künftigen Ausgestaltung der Aktivitäten in China auf.
Roger Luo, Präsident von TSMC China, bemühte sich in dieser Woche um Beruhigung. Laut Branchenberichten betonte er, dass die Lieferketten gesichert seien. Chinesische Kunden könnten demnach auch künftig auf fortgeschrittene Fertigungsverfahren im globalen TSMC-Netzwerk zugreifen – nicht nur auf die 16nm- und 28nm-Linien in Nanjing –, sofern regulatorische Vorgaben eingehalten werden.
Das Werk in Nanjing steht für etwa 3 % der weltweiten Foundry-Kapazität von TSMC. Dort laufen rund 20.000 Wafer pro Monat in 16/12nm und 40.000 Wafer pro Monat in 28/22nm vom Band, vor allem für Spezialanwendungen wie Automotive-Chips. Ein möglicher Einschnitt wäre damit zwar mengenmäßig begrenzt, hätte aber Signalwirkung für das Verhältnis von US-Regulierung, China-Geschäft und Technologietransfer.
Starke Zahlen, AI als Wachstumsmotor
Operativ bleibt TSMC trotz dieser externen Risiken in bestechender Form. Im dritten Quartal 2025 lag der Gewinn je Aktie bei 2,92 US-Dollar und damit deutlich über den Analystenschätzungen von 2,59 US-Dollar. Der Quartalsumsatz erreichte 33,1 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 40,1 % gegenüber dem Vorjahr, maßgeblich getrieben von der kaum nachlassenden Nachfrage nach KI-Chips.
Zentrale Kennzahlen unterstreichen die Profitabilität:
- Bruttomarge: 59,5 % im Q3 2025
- Eigenkapitalrendite (ROE): 34,34 %
An der Börse spiegelt sich diese Stärke bereits deutlich wider: Die Aktie schloss am Freitag bei 302,84 US-Dollar und liegt damit auf einem frischen 52-Wochen-Hoch. Seit Jahresbeginn summiert sich das Plus auf gut 54 %, innerhalb der vergangenen zwölf Monate auf rund 57 %.
Die Wall Street bleibt klar positiv: Der Konsens liegt bei einem „Buy“-Rating und einem durchschnittlichen Kursziel von 355 US-Dollar. Mehrere Häuser haben ihre Ziele zuletzt angehoben – darunter Susquehanna (400 US-Dollar), Needham (360 US-Dollar) und Bernstein (330 US-Dollar).
AI-Chips, CoWoS und Kapazitätsausbau
Das Management spricht bei der Nachfrage nach KI-Beschleunigern offen von „verrückt“. Die Erlöse aus entsprechenden Beschleuniger-Chips sollen bis 2029 mit mehr als 40 % pro Jahr wachsen. Fortschrittliche Fertigungsknoten von 7nm und darunter machten im dritten Quartal bereits 74 % des Waferumsatzes aus – ein klarer Hinweis auf die technologische Führungsrolle im High-End-Segment.
Ein Engpass liegt derzeit im Bereich Advanced Packaging, insbesondere CoWoS (Chip on Wafer on Substrate). TSMC plant, die CoWoS-Kapazität bis 2026 um rund ein Drittel zu erhöhen. Branchenberichten zufolge hat Nvidia bereits mehr als 50 % der für 2026 erwarteten CoWoS-Kapazität reserviert, um den eigenen Bedarf an KI-GPUs abzusichern.
Parallel investiert TSMC massiv in neue Standorte außerhalb Taiwans, um geographische Risiken zu streuen und zugleich die Kapazitäten zu erhöhen. Werke in Arizona und Japan sind zentrale Bausteine dieser Strategie.
Ausblick: Zwischen Risiko und Wachstum
Kurzfristig steht im Fokus, ob das Erdbeben am Samstag Spuren in den Produktionsstätten hinterlässt. Investoren werden auf entsprechende Updates des Unternehmens achten. Die nächste größere Wegmarke ist der Quartalsbericht im Januar 2026, in dem TSMC die Nachfrageentwicklung, mögliche Auswirkungen regulatorischer Entscheidungen in China und den Fortschritt beim Kapazitätsausbau präzisieren dürfte.
Für das laufende Jahr hat das Management die Investitionsplanung auf 40 bis 42 Milliarden US-Dollar eingegrenzt. Der Umsatz soll 2025 in US-Dollar gerechnet um knapp die Mitte der 30-%-Spanne zulegen. Gleichzeitig bleiben zwei externe Risikoblöcke bestehen: die seismische Anfälligkeit Taiwans und der fortlaufende Wandel der US‑China-Handelsregeln. Genau an dieser Schnittstelle aus strukturellem KI-Wachstum und externen Störfaktoren dürfte sich entscheiden, wie nachhaltig der aktuelle Höhenflug der TSMC-Aktie ist.
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