Thyssenkrupp Aktie: Historischer Kahlschlag!
Nach monatelangem Ringen ist der Knoten geplatzt – doch der Preis ist hoch. Der Industriekonzern hat sich am Montagabend mit der IG Metall auf einen radikalen Sanierungsplan geeinigt, der die Stahlsparte für immer verändern wird. Während das Management von einem notwendigen Schritt zur Rettung spricht, reagieren Anleger nervös auf die brutalen Details des Umbaus. Ist das der erhoffte Befreiungsschlag oder drohen nun unkalkulierbare Kostenbelastungen?
Schrumpfkur ohne Tabus
Die Unsicherheit hat ein Ende, die Fakten liegen auf dem Tisch. Der gestern unterzeichnete "Sanierungstarifvertrag" beendet die Hängepartie zwischen der Konzernführung und den Arbeitnehmervertretern. Was auf dem Papier als Einigung steht, bedeutet in der Realität eine massive Zäsur für Deutschlands größten Stahlhersteller. Das Management reagiert damit auf die strukturelle Krise, getrieben durch billige Importe aus Asien und dauerhaft hohe Energiekosten in Europa.
Die Kernpunkte der Einigung sind drastisch:
- Massiver Stellenabbau: Insgesamt sind rund 11.000 Arbeitsplätze betroffen. Davon sollen bis 2030 etwa 5.000 Stellen direkt gestrichen werden, weitere 6.000 fallen durch Ausgliederungen oder Verkäufe weg. Das entspricht fast 40 Prozent der aktuellen Belegschaft.
- Produktionskürzung: Die Kapazitäten werden signifikant heruntergefahren. Ziel ist ein Versandniveau von nur noch 8,7 bis 9,0 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr – eine deutliche Abkehr von früheren Volumina.
- Teure Einigung: Zwar sollen betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden, doch die dafür notwendigen Abfindungen und Transfergesellschaften werden die Bilanz kurzfristig schwer belasten.
Strategischer Befreiungsschlag?
Dieser harte Schnitt muss im Gesamtbild des Jahres 2025 betrachtet werden. Nachdem Thyssenkrupp im Oktober mit der Abspaltung der Marinesparte (TKMS) bereits einen großen strategischen Erfolg verbuchen konnte, blieb der Stahlbereich das letzte große "Sorgenkind". Insbesondere der Einstieg des tschechischen Milliardärs Daniel Křetínský (EPCG) hatte den Druck massiv erhöht, die Sparte endlich profitabel und zukunftsfähig aufzustellen.
Dass eine Einigung mit der mächtigen IG Metall ohne Streiks erzielt wurde, werten Marktbeobachter als operativen Erfolg. Dennoch übertrifft die Dimension des Stellenabbaus viele Befürchtungen und verdeutlicht den Ernst der Lage.
Anleger bleiben skeptisch
Die Börse reagierte verhalten auf die Nachrichten. Die Sorge vor den hohen Einmalkosten der Restrukturierung drückt auf die Stimmung. Auch wenn die Aktie seit Jahresanfang eine beeindruckende Rallye von über 123 % hingelegt hat – primär getrieben durch die TKMS-Fantasie –, ist die kurzfristige Luft raus.
Mit einem Schlusskurs von 8,94 € kämpft das Papier aktuell mit der technischen Charttechnik und notiert unter dem viel beachteten 200-Tage-Durchschnitt von 9,68 €. Anleger achten nun penibel auf die Marke von 8,80 Euro; sollte diese Unterstützung brechen, könnte sich der Verkaufsdruck weiter intensivieren.
Das Management hat Fakten geschaffen und das Unternehmen gesundgeschrumpft. Das Jahr 2026 wird nun zur Bewährungsprobe: Kann die verkleinerte Stahlsparte tatsächlich wieder Gewinne schreiben, oder war dies nur der erste Schritt eines noch längeren Rückzugs?
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