Die Aktie von The Trade Desk hat ein desaströses Börsenjahr hinter sich und verlor seit Jahresanfang 70 Prozent an Wert. Doch antizyklische Investoren wittern genau jetzt eine Chance. Mit einer aggressiven Preisstrategie gegen Amazon und neuen Daten-Partnerschaften will das Ad-Tech-Unternehmen das Momentum zurückgewinnen und den massiven Kursverfall stoppen.

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Kampfmodus gegen Amazon

Der Technologieanbieter für digitales Marketing befindet sich in einer kritischen Phase. Um gegen die wachsende Dominanz von Amazons eigener Werbeplattform (DSP) zu bestehen, hat das Management die Preisstruktur angepasst. Diese strategische Flexibilität soll die Wettbewerbsfähigkeit sichern. The Trade Desk positioniert sich dabei bewusst als unabhängige Alternative zu den geschlossenen Ökosystemen ("Walled Gardens") von Tech-Giganten wie Alphabet, Meta und Amazon.

Neue Allianzen und Bewertung

Rückenwind verspricht die Integration von Intuits "SMB MediaLabs". Diese im November angekündigte Partnerschaft ermöglicht den Zugriff auf Kaufdaten kleiner und mittlerer Unternehmen, ohne den Datenschutz zu gefährden – ein entscheidender Faktor in einer Welt ohne Tracking-Cookies. Analysten bewerten diesen Schritt positiv: Trotz des Kursrutschs auf 34,42 Euro bestätigen Experten Kaufempfehlungen mit Kurszielen, die weit über dem aktuellen Niveau liegen. Der Marktkonsens deutet darauf hin, dass der Abverkauf als überzogen betrachtet wird.

Gemischte Signale der Großanleger

Bei den institutionellen Investoren herrscht reges Treiben. Invesco stockte seine Anteile zuletzt um über 22 Prozent auf, während andere Akteure wie Formula Growth ihre Positionen reduzierten. Fundamental erscheint die Bewertung nach dem Einbruch attraktiv: Das Unternehmen wird mittlerweile nur noch mit dem 16-fachen des für 2027 erwarteten Gewinns gehandelt. Entscheidend für eine nachhaltige Bodenbildung wird sein, ob die neue Daten-Integration mit Intuit das Umsatzwachstum in den kommenden Quartalen wieder signifikant beschleunigen kann.

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