The Trade Desk Aktie: Erholungschance?
Nach einem Kurssturz von historischer Dimension ringt The Trade Desk um Stabilität. Auslöser waren weniger schlechte Geschäftszahlen als vielmehr technische Faktoren und wachsende Konkurrenzsorgen. Jetzt melden sich Analysten mit Rückenwind für das operative Geschäft zu Wort – und erste Adressen nutzen das gedrückte Niveau für Einstiege.
Stabilisierung nach Index-Schock
Die Aktie hat sich zuletzt von ihrem Tief etwas gelöst: Am Freitag schloss der Titel bei 38,31 US‑Dollar und liegt damit wieder spürbar über dem 52‑Wochen-Tief von 30,80 US‑Dollar. Nach dem Einbruch seit Jahresbeginn von mehr als 60 Prozent bleibt der Druck dennoch hoch.
Im Dezember stand vor allem der Rauswurf aus dem Nasdaq‑100 im Mittelpunkt. Passive Fonds und ETFs, die den Index abbilden, mussten den Wert zwangsweise verkaufen. Diese technischen Abflüsse verstärkten den Kursrückgang deutlich und drückten die Aktie auf Niveaus, die seit Jahren nicht mehr gesehen wurden. Fundamental ist das Bild allerdings deutlich weniger düster.
Fundamentaldaten im Kontrast zum Kurs
Analysten von Baptista Research unterstreichen in einer aktuellen Studie die Diskrepanz zwischen Kursverlauf und operativer Entwicklung. Demnach legte der Umsatz im dritten Quartal um 18 Prozent auf 739 Millionen US‑Dollar zu. Das Unternehmen erzielte dabei eine EBITDA‑Marge von 43 Prozent und hält die Kundenbindung seit elf Jahren in Folge bei über 95 Prozent.
Diese Kennzahlen deuten auf ein weiterhin robustes Geschäft hin. Treiber sind vor allem zwei Bereiche:
- Connected TV (CTV): Hier sieht Baptista Research „starken Rückenwind“, da mehr Werbebudgets ins digitale Streaming wandern.
- Kokai-Plattform: Die neue, KI‑gestützte Plattform wird als wichtiger Baustein eingeschätzt, um Werbekampagnen effizienter zu steuern und damit zusätzliche Budgets auf das offene Internet zu lenken.
Aus Sicht der Analysten bildet der aktuelle Kurs diese Fundamentaldaten nicht adäquat ab.
Institutionelle Käufer und Short-Interesse
Parallel dazu zeigen sich erste institutionelle Anleger wieder als Käufer. So hat Polianta Ltd während der jüngsten Schwächephase eine neue Position im Volumen von rund 1,56 Millionen US‑Dollar aufgebaut. Gemessen an der gesamten Marktkapitalisierung ist das zwar eine überschaubare Summe, signalisiert aber, dass einzelne Investoren die stark gefallene Bewertung als Einstiegsgelegenheit interpretieren.
Auf der Gegenseite steht ein deutlich gestiegenes Short-Interesse: Etwa 12 Prozent der frei handelbaren Aktien sind derzeit leer verkauft. Das spiegelt anhaltenden Skeptizismus gegenüber der weiteren Entwicklung wider. Gleichzeitig erhöht diese Konstellation die Chance auf einen Short Squeeze, sollte die Aktie eine nachhaltige Aufwärtsbewegung starten und Short-Seller zum Eindecken zwingen.
Nasdaq‑100-Ausstieg als Sonderfaktor
Die Schärfe des Kursrutsches – rund 73 Prozent unter den früheren Hochs – lässt sich vor allem mit technischen Marktmechanismen erklären. Der Abstieg aus dem Nasdaq‑100 hat eine Welle an Zwangsverkäufen ausgelöst, die unabhängig von der Geschäftslage stattfanden.
Gleichzeitig haben sich die Stimmungen am Werbemarkt verschoben. Mehr Mittel fließen in die geschlossenen Ökosysteme („Walled Gardens“) von Google und Amazon. Diese Entwicklung belastet die Wahrnehmung unabhängiger Adtech-Anbieter. Im Fall von The Trade Desk zeigen die jüngsten Zahlen jedoch, dass die Nachfrage nach dem offenen Internet weiter intakt ist und das Geschäftsmodell bislang nicht strukturell beschädigt wurde.
Ausblick auf 2026
Entscheidend für die nächsten Monate wird sein, ob der Bereich um 35 bis 38 US‑Dollar als stabile Unterstützungszone hält. Gelingt das, dürfte sich der Blick wieder stärker auf die Fundamentaldaten und weniger auf technische Verkaufszwänge richten.
Strategisch setzt das Unternehmen auf die weitere Einführung der KI‑Plattform Kokai, die Werbetreibenden im Jahr 2026 spürbare Effizienzgewinne bringen soll. Gelingt es, dadurch Werbebudgets auf dem offenen Internet zu steigern, könnte dies die Wachstumsgeschwindigkeit wieder erhöhen.
Der nächste klare Prüfstein steht mit den Zahlen zum vierten Quartal Anfang 2026 an. Dann muss das Management belegen, dass der Wettbewerb durch große Plattformkonzerne beherrschbar bleibt und das programmatische Werbemodell weiterhin trägt. Die jüngste Beruhigung nach dem Index-Ausstieg ist damit ein erster, aber noch kein endgültiger Wendepunkt.
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