Super Micro Computer Aktie: Potenzial unverändert
Super Micro Computer steckt in einer heiklen Phase: Operativ schwächeln Umsatz und Marge, an der Börse dominiert Verkaufsdruck – gleichzeitig steigen große Adressen mit spürbarem Volumen ein. Im Kern geht es um die Frage, ob die aktuelle Schwäche nur ein Rücksetzer im AI-Infrastruktur-Boom ist oder ein Hinweis auf tieferliegende Probleme im Geschäftsmodell.
Technische Schwäche trifft Ergebnisenttäuschung
Der Kurs hat in den vergangenen Wochen deutlich nachgegeben und sich spürbar von seinem 52‑Wochen-Hoch entfernt. Gleichzeitig liegt die Aktie klar unter wichtigen Durchschnittslinien – ein Zeichen für anhaltenden Druck. Auf Wochensicht ergibt sich ein Minus von 6,8 %, im Monatsvergleich steht ein Rückgang von rund 14,7 % zu Buche.
Auslöser ist vor allem die jüngste Zahlenvorlage. Super Micro verfehlte im vergangenen Quartal sowohl Umsatz- als auch Gewinnschätzungen deutlich. Der Erlös lag bei 5,02 Milliarden US‑Dollar, erwartet waren 6,48 Milliarden US‑Dollar. Das entspricht einem Rückgang von 15,5 % gegenüber dem Vorjahr. Beim Gewinn je Aktie kamen 0,35 US‑Dollar heraus, der Konsens hatte mit 0,46 US‑Dollar gerechnet.
Auf der technischen Seite zeigt der Relative-Stärke-Index (RSI) ein angeschlagenes Bild, ohne in einen extrem überverkauften Bereich abzugleiten. Die Volatilität ist hoch, der Kurs schwankt kräftig. Der Schlusskurs vom Freitag lag bei 32,33 US‑Dollar, womit die Aktie rund 21 % unter ihrem 50‑Tage-Durchschnitt und gut 24 % unter dem 200‑Tage-Durchschnitt handelt.
Institutionelle Investoren greifen zu
Parallel zur Kursschwäche ist im zweiten Quartal 2025 ein kräftiger Aufbau institutioneller Positionen zu beobachten. Das steht im deutlichen Kontrast zum charttechnisch belasteten Bild.
Auffällig sind insbesondere drei Adressen:
- BLKBRD Asset Management LP hat 193.551 Aktien erworben, im Gegenwert von etwa 9,49 Millionen US‑Dollar. Die Position macht rund 5,3 % des Portfolios aus.
- Elevatus Wealth Management ist mit 164.297 Aktien neu eingestiegen, einem Volumen von etwa 8,05 Millionen US‑Dollar.
- Eschler Asset Management LLP hielt zum Einstieg 38.169 Aktien, was 1,4 % des Portfolios entspricht.
Insgesamt liegen inzwischen rund 84,06 % der ausstehenden Aktien in den Händen institutioneller Investoren. Marktbeobachter werten diese hohe Quote und die jüngsten Zukäufe als Hinweis darauf, dass langfristig orientierte Profianleger die aktuellen Kurse als Chance sehen – trotz der sichtbaren operativen Bremsspuren.
Margendruck und Insider-Verkäufe dämpfen Stimmung
Fundamental zeigt sich jedoch, warum der Markt zunächst auf die Bremse tritt. Die Bruttomarge ist im Geschäftsjahr 2024 von 18,1 % auf 14,2 % gesunken. Hauptgrund sind höhere Kosten für den Ausbau der AI-Produktionskapazitäten in einem intensiven Wettbewerbsumfeld bei AI-Servern. Die Strategie setzt klar auf Wachstum und Kapazität, geht kurzfristig aber zulasten der Profitabilität.
Hinzu kommen Signale aus dem Management: Finanzvorstand David Weigand hat am 15. September 25.000 Aktien verkauft, im Gesamtwert von rund 1,13 Millionen US‑Dollar. Damit reduzierte er seinen Bestand um knapp 20 %. Solche Verkäufe von Top-Managern werden von Marktteilnehmern regelmäßig kritisch eingeordnet, insbesondere wenn sie in eine Phase operativer Schwäche fallen.
Trotz der aktuellen Rückgänge bleiben die mittelfristigen Umsatzziele ambitioniert. Für das Geschäftsjahr 2025 liegt die Managementprognose bei 28,265 Milliarden US‑Dollar. Der Markt stellt damit die Frage, ob Super Micro die nötige Margenerholung in einem hart umkämpften AI-Hardware-Markt realisieren kann.
Analysten uneins, aber Kursziele höher
Auf Analystenseite ergibt sich ein gespaltenes Bild. Das Konsensrating liegt überwiegend im Bereich „Hold“. Gleichzeitig deuten die veröffentlichten Kursziele jedoch spürbares Aufwärtspotenzial gegenüber dem aktuellen Niveau an.
- Die Konsensspanne der Kursziele bewegt sich grob zwischen 46,82 und 48,53 US‑Dollar.
- Das obere Ende der Prognosen bis Ende 2025 liegt bei 52,04 US‑Dollar, was vom aktuellen Kursniveau aus einen möglichen Anstieg von mehr als 50 % implizieren würde.
- Auf Basis der aktuellen Bewertung ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 24.
Damit wird deutlich: Die Wall Street traut Super Micro grundsätzlich eine Erholung zu, knüpft diese aber klar an eine erfolgreiche Umsetzung der angekündigten Ergebniswende.
Ausblick: Quartalszahlen als nächster Härtetest
Operative Schwäche, sinkende Margen und Insider-Verkäufe auf der einen Seite, deutliche institutionelle Zuflüsse und höhere Analystenziele auf der anderen – die Gemengelage ist komplex. Entscheidend wird der nächste große Termin: Am 3. Februar 2026 legt Super Micro die kommenden Quartalszahlen vor. Dann wird sich zeigen, ob das Management bei Margen und Umsatzpfad in Richtung der avisierten 28,265 Milliarden US‑Dollar für 2025 glaubhaft nachsteuern kann oder ob die aktuelle Schwächephase länger anhält.
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