Strategy Inc startet in eine heikle Handelswoche. Einerseits sichert sich das Unternehmen den Platz im Nasdaq 100 und profitiert damit weiter von ETF-Nachfrage. Andererseits steht ein möglicher Ausschluss aus wichtigen MSCI-Indizes im Raum – mit potenziell milliardenschweren Folgen für die Aktionärsstruktur. Für Anleger prallen damit kurzfristige Unterstützung und mittelfristige Risiken direkt aufeinander.

MSCI-Pläne als Belastungsfaktor

Der entscheidende Impuls kam am Freitag: MSCI hat eine Konsultation gestartet, die die Aufnahme von Unternehmen mit hoher Krypto-Exponierung neu regeln soll. Diskutiert wird, Firmen aus den globalen Indizes zu entfernen, wenn digitale Vermögenswerte mehr als 50 % der Bilanzsumme ausmachen.

Damit gerät Strategy Inc direkt ins Fadenkreuz. Das Unternehmen hat seine Bilanz gezielt in Richtung Bitcoin verschoben. Laut Marktabschätzungen aus jüngsten Berichten könnte ein Ausschluss aus MSCI-Indizes passive Mittelabflüsse von bis zu 9 Milliarden US-Dollar auslösen. Indexfonds und ETFs, die MSCI-Produkte abbilden, müssten dann ihre Positionen zwangsweise verkaufen – ein deutlicher Verkaufsdruck für die Aktie.

Die Konsultationsphase läuft bis zum 15. Januar 2026. Bis dahin bleibt unklar, ob und in welcher Form die Regel tatsächlich umgesetzt wird. Für den Kurs bedeutet das eine mehrwöchige Unsicherheitsphase, in der jede Andeutung von MSCI die Volatilität erhöhen kann.

Nasdaq 100 stützt – vorerst

Gleichzeitig tritt heute die jährliche Neugewichtung des Nasdaq 100 in Kraft. Strategy Inc hat den Verbleib in diesem technologieorientierten Leitindex gesichert. Das ist aus zwei Gründen wichtig:

  • ETFs und Fonds, die den Nasdaq 100 abbilden, bleiben investiert
  • Die Aktie behält damit eine stabile Nachfragequelle und hohe Handelbarkeit

Dieses Index-Standbein wirkt wie ein kurzfristiger Puffer gegen die potenziellen MSCI-Risiken. Dennoch dominiert für die nächsten Wochen klar die Frage, ob die mögliche MSCI-Regeländerung den positiven Effekt des Nasdaq-Status überlagern wird.

Charttechnisch bleibt der Druck deutlich sichtbar: Die Aktie liegt rund 64 % unter ihrem 52‑Wochen-Hoch, während das Minus seit Jahresanfang bei knapp 52 % liegt. Gleichzeitig signalisiert ein RSI von über 80 eine deutlich überkaufte Situation, was zusätzliche Schwankungen begünstigen kann.

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Bitcoin-Fokus wird weiter hochgefahren

Trotz der Indexdiskussion hält Strategy an seiner Bitcoin-Strategie konsequent fest. Eine aktuelle 8‑K-Meldung für den Zeitraum 8. bis 14. Dezember 2025 zeigt:

  • Zukauf von 10.645 Bitcoins
  • Investitionsvolumen: rund 980,3 Mio. US‑Dollar
  • Gesamtbestand: 671.268 BTC
  • Durchschnittlicher Einstandspreis: 74.972 US‑Dollar pro Bitcoin
  • Jüngster Kaufpreis: 92.098 US‑Dollar je BTC
  • Gesamtinvestitionskosten: etwa 50,33 Mrd. US‑Dollar

Finanziert wurden die Zukäufe über ein laufendes „At-The-Market“(ATM)-Aktienprogramm, bei dem knapp 4,79 Millionen neue Aktien platziert wurden. Parallel hat das Unternehmen zum 1. Dezember eine USD-Reserve von 1,44 Mrd. US‑Dollar aufgebaut, vorgesehen für allgemeine Unternehmenszwecke und mögliche Dividenden. S&P Global bestätigte diese Liquiditätsbasis Mitte Dezember mit einem Rating von „B-“ bei stabilem Ausblick.

Auffällig ist die Diskrepanz zwischen jüngsten Kaufpreisen und aktuellem Bitcoin-Niveau. Strategy hat in der vergangenen Woche im Schnitt rund 92.000 US‑Dollar pro Coin bezahlt, während der Spotpreis zuletzt um 88.000 US‑Dollar pendelte. Die frischen Tranchen liegen damit im Minus, das Gesamtportfolio bleibt aufgrund des deutlich niedrigeren Durchschnittskurses jedoch klar im Gewinn.

Bitcoin-Divergenz als Kernrisiko

Die engste Klammer für die Aktie bleibt der Bitcoin-Preis. Während der S&P 500 im vierten Quartal 2025 im Plus notiert, hinkt Bitcoin hinterher und liegt im Quartalsvergleich rund 22 % im Minus. Der Kurs bewegt sich aktuell in einer Zone um 87.900 bis 88.000 US‑Dollar und hat die Marke von 90.000 US‑Dollar zuletzt nicht nachhaltig überwinden können.

Diese Entwicklung setzt die sogenannte „Prämie“ der Aktie unter Druck: Strategy wird faktisch wie ein gehebelter Bitcoin-Proxy gehandelt. Schwäche beim Basiswert wirkt damit überproportional auf den Aktienkurs. Hinzu kommt, dass Kennzahlen zu Langfristinvestoren („Long-Term Holder“) auf monatliche Tiefs bei den realisierten Gewinnen hindeuten – ein Signal, dass ein Teil der langfristigen Halter aktuell weniger Spielraum für Gewinnmitnahmen hat.

Trotzdem bleibt das Management um Michael Saylor klar optimistisch und kalkuliert weiterhin mit einem Bitcoin-Ziel von 150.000 US‑Dollar bis Ende 2025. Angesichts der aktuellen Seitwärtsphase wirkt diese Prognose zunehmend ambitioniert, ist aber zentraler Bestandteil der Equity-Story.

Ausblick bis Mitte Januar

In den kommenden Wochen dürfte die Aktie vor allem von zwei Faktoren getrieben werden: der weiteren Kommunikation von MSCI und der kurzfristigen Bitcoin-Entwicklung. Operativ entsteht durch den heutigen Verbleib im Nasdaq 100 ein stabilisierendes Element auf der Nachfrageseite. Auf der Risikoseite steht die im Raum stehende MSCI-Regel, die im Extremfall Abflüsse in Milliardenhöhe auslösen könnte.

Konkrete Zeitmarke bleibt der 15. Januar 2026, wenn die Konsultationsphase endet und der Markt mit ersten Entscheidungen oder klareren Signalen von MSCI rechnen kann. Bis dahin ist mit erhöhten Schwankungen zu rechnen, insbesondere wenn Bitcoin die Zone um 90.000 US‑Dollar nicht zurückerobern kann oder deutlich unter Unterstützungsbereiche wie rund 86.000 US‑Dollar fällt. Die Kernbotschaft: Kurzfristige Indexstütze trifft auf mittel- bis langfristige Indexunsicherheit – und dazwischen entscheidet Bitcoin über die Richtung.

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