Die aggressive Bitcoin-Strategie von MicroStrategy bescherte Anlegern lange Zeit satte Gewinne und ließ selbst Tech-Giganten alt aussehen. Doch nun ziehen dunkle Wolken am Horizont auf: Insider trennen sich von Aktien und eine Sammelklage droht. Beginnt jetzt der Absturz für den einstigen Überflieger?

Die Kehrseite der Bitcoin-Medaille

Lange galt die Aktie als eine Art Hebel auf den Bitcoin-Kurs und profitierte überproportional von dessen Anstiegen, wodurch sie etablierte Tech-Werte wie Amazon, Apple oder Microsoft in den Schatten stellte. Die enge Verflechtung mit der Kryptowährung, die MicroStrategy als Kernvermögenswert behandelt, zeigt nun jedoch ihre potenziellen Schattenseiten. Bewegt sich Bitcoin nach oben, zieht MicroStrategy oft überproportional mit – das gilt aber auch für die entgegengesetzte Richtung.

Juristischer Ärger und Milliardenabschreibung

Im Zentrum der aktuellen Turbulenzen steht eine Sammelklage im US-Bundesstaat Virginia. Der Vorwurf: Verstöße gegen Wertpapiergesetze im Zusammenhang mit den Bitcoin-Investments des Unternehmens. Betroffen sind Investoren, die Wertpapiere zwischen dem 30. April 2024 und dem 4. April 2025 erworben haben.

Auslöser für die Klage waren offenbar auch neue Bilanzierungsregeln (ASU 2023-08). Nach deren Einführung musste MicroStrategy im ersten Quartal 2025 einen nicht realisierten Verlust auf seine digitalen Vermögenswerte von sage und schreibe 5,91 Milliarden US-Dollar ausweisen, bedingt durch einen Wertverfall des Bitcoins in diesem Zeitraum. Die Reaktion an der Börse folgte prompt: Die Aktie brach am 7. April 2025 nach Bekanntgabe um 8,7 Prozent ein. Die Kläger werfen dem Unternehmen nun vor, die Profitabilität der Bitcoin-Strategie übertrieben und die damit verbundenen Risiken unzureichend dargestellt zu haben.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Strategy?

Nervöse Manager und neue Handelsinstrumente

Zusätzliche Unruhe stiften Insiderverkäufe. So trennte sich laut Berichten vom 10. Juni 2025 ein Vizepräsident von Aktien im Wert von rund 127.343 US-Dollar. Auch Finanzvorstand Andrew Kang verkaufte Papiere im Wert von 703.012 US-Dollar. Solche Transaktionen werden am Markt oft als Indiz für mangelndes Vertrauen der Führungsebene gewertet.

Die hohe Volatilität der Aktie hat derweil neue Player auf den Plan gerufen: Seit dem 10. Juni 2025 gibt es gehebelte ETFs von GraniteShares auf MicroStrategy (einen Long- und einen Short-ETF), die vor allem taktischen Händlern neue Möglichkeiten eröffnen, auf die Kursschwankungen zu spekulieren. Unabhängig davon treibt das Unternehmen seine Finanzgeschäfte voran und plant die Rückzahlung von Wandelanleihen im Wert von 650 Millionen US-Dollar, fällig am 15. Juli 2024, wobei die Wandlung in Aktien erfolgen soll.

Ausblick: Zerreißprobe für die Bitcoin-Strategie

Die kommenden Monate dürften für MicroStrategy und seine Aktionäre zur Zerreißprobe werden. Es wird sich zeigen, ob das Unternehmen die rechtlichen Herausforderungen meistern und das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen kann. Die direkte und massive Abhängigkeit vom oft unberechenbaren Bitcoin-Markt bleibt dabei der entscheidende Faktor, der über Wohl und Wehe der Aktie bestimmt.

Anzeige

Strategy-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Strategy-Analyse vom 11. Juni liefert die Antwort:

Die neusten Strategy-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Strategy-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 11. Juni erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Strategy: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...




...