SAP Aktie: US-Vergeltung droht
Während der DAX am Freitag zulegt, gerät SAP ins Visier der US-Handelspolitik. Die Trump-Administration droht explizit mit Gegenmaßnahmen gegen den Walldorfer Softwarekonzern – neben Spotify, DHL und Siemens. Der Grund: ein eskalierender Streit um die Regulierung von Tech-Konzernen. Für SAP, das einen erheblichen Teil seines Geschäfts in Nordamerika macht, wird die Lage ernst.
Washington nennt SAP beim Namen
Die US-Handelsvertretung (USTR) hat am Donnerstagabend konkrete Vergeltungsmaßnahmen gegen europäische Unternehmen angekündigt. Der Vorwurf: Die EU belaste US-Tech-Firmen durch "diskriminierende" Durchsetzung des Digital Services Act (DSA) und des Digital Markets Act (DMA) unverhältnismäßig stark. Strafzahlungen gegen X, Apple und Meta seien das jüngste Beispiel.
Als Reaktion droht Washington nun mit Gebühren und Marktbeschränkungen für europäische Konzerne. SAP steht explizit auf der Liste. Die Anleger reagieren umgehend: Die Aktie verliert 0,8 Prozent, während der DAX um 0,27 Prozent steigt.
Die aktuelle Lage:
- SAP notiert bei 206,80 Euro, deutlich schwächer als der Gesamtmarkt
- Der Kurs liegt rund 26 Prozent unter dem Jahreshoch von 280,40 Euro
- Nordamerika ist für SAP ein Schlüsselmarkt mit signifikantem Umsatzanteil
- Die USTR-Drohung trifft den Konzern in einer Phase relativer Kursschwäche
Sovereign Cloud als Gegenstrategie
Parallel zur politischen Eskalation treibt SAP seine Unabhängigkeitsstrategie voran. Mit der "Sovereign Cloud" will der Konzern europäischen Kunden eine vollständig konforme, datenhoheitliche Cloud-Infrastruktur bieten. Die Partnerschaft mit Mistral AI soll Europas ersten souveränen KI-Stack auf der Business Technology Platform ermöglichen.
Die Strategie zielt darauf ab, technologische Abhängigkeiten zu reduzieren. Doch die Frage bleibt: Kann diese Positionierung ausreichen, um die Risiken aus möglichen US-Sanktionen zu kompensieren?
Institutionelle Zurückhaltung erwartet
Die operative Stärke im Cloud- und KI-Geschäft wird derzeit von geopolitischen Unwägbarkeiten überlagert. Solange die US-Drohungen konkret im Raum stehen, dürften institutionelle Investoren bei SAP vorsichtig agieren. Die Underperformance gegenüber dem DAX zeigt, dass der Markt das Risiko ernst nimmt. Entscheidend wird sein, ob Washington tatsächlich Maßnahmen ergreift oder die Drohkulisse Teil einer Verhandlungstaktik bleibt.
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