Rolls-Royce Aktie: Bewertung auf dem Prüfstand
Die Aktie des britischen Triebwerksbauers Rolls-Royce hat eine beeindruckende Rally hinter sich und notiert seit Jahresbeginn über 75 Prozent im Plus. Doch nach diesem massiven Lauf rückt nun die fundamentale Bewertung in den Mittelpunkt und spaltet die Geister. Während relative Vergleiche mit der Konkurrenz auf ein Schnäppchen hindeuten, schlagen Modelle zum inneren Wert der Aktie Alarm.
Warnsignal vom inneren Wert
Ein Blick auf das Discounted Cash Flow (DCF)-Modell mahnt derzeit zur Vorsicht. Diese Berechnungsmethode deutet darauf hin, dass der aktuelle Kurs über dem fairen Wert des Unternehmens liegt. Konkret wird der theoretische faire Wert auf rund 9,97 Pfund beziffert, während die Aktie zuletzt deutlich darüber handelte.
Das entspricht einem Aufschlag von fast 9 Prozent gegenüber dem berechneten inneren Wert. Marktbeobachter werten dies als Indiz dafür, dass die erwarteten künftigen Zahlungsströme (Cashflows) bereits vollständig im Kurs enthalten sind. Basierend auf dieser isolierten Betrachtung scheint das weitere Aufwärtspotenzial zunächst begrenzt.
Günstig im Branchenvergleich
Ganz anders sieht das Bild jedoch aus, wenn man Rolls-Royce relativ zur Konkurrenz betrachtet. Hier wirkt die Aktie keineswegs überteuert, sondern im Gegenteil attraktiv bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt aktuell bei etwa 15,7.
Im Vergleich zum breiteren Branchendurchschnitt von über 30 ist dies ein sehr moderater Wert. Auch der direkte Vergleich mit Wettbewerbern unterstreicht diese Diskrepanz:
- Rolls-Royce: 15,7x KGV
- Melrose Industries: 23,4x KGV
- BAE Systems: 25,2x KGV
Trotz des rechnerischen Aufschlags beim inneren Wert ist Rolls-Royce also gemessen an den Gewinnmultiplikatoren deutlich günstiger zu haben als seine direkten Peers.
Analysten mit geteilter Meinung
Diese widersprüchlichen Signale spiegeln sich auch in den Einschätzungen der Analysten wider. Zwar liegt das durchschnittliche Kursziel bei 12,07 Pfund, was vom aktuellen Niveau aus noch ein Potenzial von über 11 Prozent suggerieren würde. Doch die Schere zwischen den Erwartungen geht weit auseinander.
Die optimistischsten Experten sehen den Kurs bis auf 16,15 Pfund steigen, während pessimistische Stimmen einen Rückgang auf 7,90 Pfund für möglich halten. Diese große Spanne verdeutlicht die Unsicherheit darüber, ob die Dynamik nach dem Kursanstieg der letzten Jahre – die Aktie hat sich im letzten Jahrzehnt mehr als versiebenfacht – nachhaltig ist.
Für Anleger bleibt die Situation eine Abwägungssache zwischen Bewertungsmodellen. Während die günstige relative Bewertung im Sektorvergleich noch Luft nach oben lässt, mahnen die absoluten Wertermittlungen nach der starken Jahresperformance zur Disziplin. Die weitere Kursentwicklung dürfte maßgeblich davon abhängen, ob das Unternehmen seine Gewinne schnell genug steigern kann, um die Lücke zum inneren Wert zu schließen.
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