Die Redcare Pharmacy Aktie notiert aktuell bei rund 65 Euro und bleibt damit in der Abwärtsspirale gefangen. Seit Jahresbeginn hat der Titel die Hälfte seines Wertes verloren. Während das Unternehmen an der Bilanz aufräumt, wächst die Sorge vor einem Verdrängungswettbewerb mit dm-drogerie markt.

Schuldentilgung im Januar 2026

Redcare Pharmacy hat am vergangenen Freitag die vorzeitige Rückzahlung einer Wandelanleihe angekündigt. Anleihegläubiger haben ihre Rückzahlungsrechte für ein Volumen von 64,5 Millionen Euro geltend gemacht. Die Tilgung erfolgt am 21. Januar 2026.

Nach dieser Transaktion verbleiben von der ursprünglichen Anleihe 2021/2028 nur noch 2,6 Millionen Euro ausstehend. Mit liquiden Mitteln von 265,6 Millionen Euro per Ende September 2025 ist die Rückzahlung problemlos finanzierbar. Die Entschuldung verschafft der Bilanz mehr Spielraum – zumindest auf dem Papier.

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Der Wettbewerbsdruck nimmt zu

Das eigentliche Problem liegt woanders: Mitte Dezember ist dm mit seinem neuen Online-Service "dm-med" in den Markt für rezeptfreie Medikamente eingestiegen. Verschickt wird aus einem Logistikzentrum in Tschechien. Damit tritt ein finanzstarker Konkurrent direkt in Redcares Kerngeschäft ein.

Die Analysten der UBS haben in ihrer jüngsten Studie vom 17. Dezember darauf hingewiesen, dass Redcare im vierten Quartal deutlich aktiver war als der Wettbewerber DocMorris – vermutlich eine Reaktion auf den Markteintritt von dm. Die Schweizer Bank bestätigt ihre neutrale Einschätzung mit einem Kursziel von 74 Euro.

Keine Dividende, unsicherer Boden

Eine Ausschüttung an die Aktionäre ist für 2025 nicht geplant. Redcare gehört zu den MDAX-Unternehmen, die auf Dividenden verzichten und stattdessen in Logistik und Marktverteidigung investieren.

Technisch bleibt die Lage angespannt. Die Unterstützungszone zwischen 63 und 64 Euro wird derzeit getestet. Ob sie hält, entscheidet sich in den kommenden Tagen – abhängig davon, wie aggressiv dm seine Preise gestaltet und wie schnell Redcare Marktanteile verteidigen kann.

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