Der indische Partner Bajaj Auto übernimmt die Kontrollmehrheit bei Pierer Mobility und leitet eine radikale Neuausrichtung ein. Der Zweiradhersteller wird in "Bajaj Mobility AG" umbenannt, verlegt den Firmensitz und tauscht den kompletten Aufsichtsrat aus. Die außerordentliche Hauptversammlung am 19. November soll diese historischen Veränderungen besiegeln.

Bajaj übernimmt das Kommando

Der Machtwechsel zementiert sich durch die vollständige Übernahme der Stimmrechtsmehrheit durch den indischen Partner. Bereits im Frühjahr hatte Bajaj mit einer entscheidenden Finanzspritze das Überleben der in Schieflage geratenen Tochtergesellschaft KTM gesichert. Jetzt folgt die logische Konsequenz: Der langjährige Partner übernimmt das Ruder.

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Die Veränderungen auf der Hauptversammlung werden das Unternehmen fundamental umgestalten:

  • Umbenennung in "Bajaj Mobility AG"
  • Sitzverlegung von Wels nach Mattighofen
  • Kompletter Austausch des Aufsichtsrats

Das Ende einer Ära

Alle von der bisherigen Führung um Stefan Pierer nominierten Aufsichtsratsmitglieder legen ihre Mandate nieder. Vorsitzender Ewald Oberhammer sowie die Mitglieder Ernst Chalupsky, Michaela Friepeß und Iris Filzwieser verlassen das Gremium. Als neue Mitglieder sollen Pradeep Shrivastava und Wulf Gordian Hauser in den auf vier Personen verkleinerten Aufsichtsrat einziehen.

Doch was ermöglichte diesen radikalen Schnitt? Die österreichische Übernahmekommission bestätigte ein Sanierungsprivileg für Bajaj. Diese Ausnahmeregelung erlaubt die Übernahme der Kontrollmehrheit, ohne den übrigen Aktionären ein verpflichtendes Übernahmeangebot unterbreiten zu müssen.

Entscheidungstag am 19. November

Nun konzentriert sich alles auf die außerordentliche Hauptversammlung. Erwartet wird, dass die Aktionäre den weitreichenden Vorschlägen zustimmen und damit den Weg für die Neuausrichtung unter indischer Führung endgültig freimachen. Die strategische Zukunft der Marken KTM, Husqvarna Motorcycles und GASGAS wird künftig maßgeblich aus Indien bestimmt.

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