Micron Aktie: KI-Boom treibt Rally

Der Halbleiter-Sektor erlebt einen wahren Goldrausch – angetrieben von der künstlichen Intelligenz. Micron Technology steht dabei im Zentrum des Geschehens und profitiert wie kaum ein anderes Unternehmen vom Hype um KI-Chips. Doch kann der Speicherspezialist die hohen Erwartungen der Anleger erfüllen?

Analysten feuern Rally an

Die Wall Street zeigt sich begeistert von Microns Perspektiven. Goldman Sachs erhöhte erst am Donnerstag das Kursziel deutlich von 145 auf 180 US-Dollar. Bereits einen Tag zuvor legte UBS nach und setzte die Messlatte mit einem Kursziel von 225 Dollar noch höher. Der Grund für den Optimismus: Die Nachfrage nach High-Bandwidth-Memory (HBM) – essenziell für KI-Beschleuniger – explodiert förmlich.

Micron bestätigte, dass die HBM-Kapazitäten für 2025 komplett ausverkauft sind. Selbst für 2026 ist bereits ein Großteil der Produktion durch Langfristverträge gebunden. Das jüngste Quartalsergebnis Ende September untermauerte den Boom mit einem Rekordumsatz von 37,38 Milliarden Dollar.

Wettlauf um die KI-Vorherrschaft

Doch die Konkurrenz schläft nicht. Rivale Samsung erhielt kürzlich die Qualifikation von Nvidia für seine HBM3E-Chips – eine Entwicklung, die Microns Aktie zeitweise unter Druck setzte. Allerdings positioniert sich Micron bereits für die nächste Runde: Gemeinsam mit SK Hynix befindet sich das Unternehmen in den finalen Phasen der HBM4-Entwicklung für Nvidias nächste GPU-Generation.

Die technische Chartlage spricht eine klare Sprache: Die Aktie notiert nur knapp unter ihrem 52-Wochen-Hoch und hat seit Jahresbeginn fast 100 Prozent zugelegt. Der RSI von 72,9 signalisiert zwar Überhitzung, doch die fundamentale Story bleibt intakt.

Wird der Hype zum Bumerang?

Die entscheidende Frage bleibt: Kann Micron das explosive Wachstumstempo beibehalten? Der nächste Quartalsbericht wird zeigen, ob die Nachfrage nach DRAM- und NAND-Speichern ungebrochen ist. Für Anleger wird es darauf ankommen, ob der KI-Boom nachhaltig genug ist, um die aktuellen Bewertungen zu rechtfertigen – oder ob die Speicher-Rally bald der Realität weichen muss.