Intel hat in dieser Woche gleich zwei Entscheidungen getroffen, die Anleger aufhorchen lassen. Zum einen bleibt die Netzwerk- und Kommunikationssparte NEX im Konzern – entgegen früherer Überlegungen, sie zu verkaufen. Zum anderen verdichten sich Spekulationen über eine Chipfertigung für Apple ab 2027. Die Aktie reagierte mit deutlichen Kursgewinnen.

NEX bleibt – dank besserer Finanzlage

Am 3. Dezember gab Intel bekannt, die Netzwerk- und Kommunikationssparte NEX nach einer strategischen Prüfung nicht abzuspalten oder zu verkaufen. CEO Lip-Bu Tan hatte die Option eines Verkaufs im Rahmen umfassender Restrukturierungen noch erwogen. Nun heißt es: NEX bleibt.

Die Begründung: „Die Integration von Silizium, Software und Systemen im eigenen Haus stärkt unsere Angebote für KI, Rechenzentren und Edge-Anwendungen", so Intel in der Mitteilung.

Hintergrund der Kehrtwende: Intel hat seine Finanzlage in den vergangenen Monaten deutlich verbessert:

  • 8,9 Milliarden US-Dollar von der US-Regierung (für 10% Anteil)
  • 5 Milliarden US-Dollar von Nvidia
  • 2 Milliarden US-Dollar von SoftBank

CFO Dave Zinsner betonte nach den Q3-Zahlen, die Cashposition habe sich „erheblich verbessert". Intel kann sich nun leisten, strategisch wichtige Bereiche zu behalten, statt sie aus Liquiditätsgründen abzustoßen.

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Apple als potenzieller Großkunde

Der eigentliche Kurstreiber war jedoch eine andere Nachricht: Analyst Ming-Chi Kuo von TF International Securities prognostizierte am 28. November, Intel werde ab Mitte 2027 Prozessoren für Apples günstigere M-Serie fertigen. Die Aktie legte daraufhin um rund 10% zu.

Die Details laut Kuo:

  • Fertigung mit Intels 18A-Prozess
  • Erste Lieferungen im zweiten oder dritten Quartal 2027
  • Apple designt die Chips, Intel übernimmt die Produktion
  • Voraussetzung: Intel muss Anfang 2026 das Process Design Kit bereitstellen

Paul Markham von GAM Global Equities wertet Apple als „potenziellen Großkunden, dessen Präsenz Intels High-Performance-Fertigung validiert". Die Partnerschaft wäre ein starkes Signal für die Qualität von Intels Foundry-Diensten.

Was bedeutet das für Intel und TSMC?

Sollte der Deal zustande kommen, wäre es eine Rückkehr zu alter Verbundenheit: Von 2005 bis Anfang der 2020er-Jahre verbaute Apple Intel-Prozessoren in Macs, bevor der Konzern mit eigenen M-Chips den Wechsel vollzog.

Analyst Kuo dämpft jedoch Erwartungen an das Volumen: Die Stückzahlen für die günstigsten M-Prozessoren seien „relativ klein". Der Hauptlieferant TSMC, der Apples Premium-Chips fertigt, werde kaum betroffen sein. „Praktisch keine materiellen Auswirkungen auf TSMCs Fundamentaldaten oder technologische Führung", so Kuo.

Ausblick

Intel hat sich seit dem 52-Wochen-Tief im April bei 17,66 US-Dollar mehr als verdoppelt. Der Schlusskurs am Freitag lag bei 41,41 US-Dollar. Die entscheidende Frage: Kann Intel das Momentum halten und die Apple-Partnerschaft tatsächlich realisieren? Anfang 2026 muss das Process Design Kit geliefert werden – dann zeigt sich, ob aus Spekulation Realität wird.

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