Hims & Hers Aktie: Comeback-Versuch!

Die Telemedizin-Aktie Hims & Hers überrascht mit einem starken Freitag – trotz FDA-Warnung und massiver Insider-Verkäufe in den letzten Wochen. Während Regulierungsbehörden das Unternehmen wegen irreführender Werbung rügen und Führungskräfte Millionen-Pakete abstoßen, setzen Anleger offenbar auf die Wachstumsstory. Doch kann das gut gehen?

FDA schlägt zu: Warnung wegen irreführender Werbung

Am 9. September schlug die US-Arzneimittelbehörde FDA hart zu. In einem Warnschreiben warf sie Hims & Hers "falsche oder irreführende" Behauptungen auf der Firmenwebsite vor. Der Vorwurf: Das Unternehmen suggerierte, seine nachgemachten Semaglutid-Produkte seien dasselbe wie die FDA-zugelassenen Blockbuster Ozempic und Wegovy – was schlichtweg nicht stimmt.

Die Anleger reagierten panisch: Die Aktie stürzte um 8% ab, als die Nachricht die Runde machte. Doch jetzt scheint sich das Blatt zu wenden.

Insider verkaufen – Anleger kaufen wieder

Paradox: Während die Unternehmensführung massiv Aktien abstößt, greifen normale Investoren wieder zu. CFO Oluyemi Okupe verkaufte Mitte September Anteile im Wert von über 8 Millionen Dollar, auch CEO Andrew Dudum und andere Führungskräfte trennten sich von Aktien.

Trotzdem legte der Titel am Freitag um 5,7% zu – ein Zeichen dafür, dass der Markt die jüngsten Rückschläge als übertrieben bewertet. Das Handelsvolumen war mit 12,2 Millionen Aktien zwar unter dem Durchschnitt, aber die Kursbewegung war eindeutig.

Wachstum trifft auf Regulierungs-Realität

Der Optimismus speist sich aus den beeindruckenden Fundamentaldaten. Im zweiten Quartal 2025 meldete Hims & Hers einen Umsatzsprung von 73% auf 544,8 Millionen Dollar. Die Kundenbasis wuchs um 31% auf über 2,4 Millionen Nutzer.

Zusätzlich treibt die geplante Übernahme der europäischen Plattform ZAVA die Expansion voran. Der Deal soll dem Unternehmen direkten Zugang zu Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Irland verschaffen – und bereits 2026 gewinnsteigernd wirken.

Doch Wall Street bleibt skeptisch. Die Analisten-Einschätzung lautet weiterhin "Reduce" – zu hoch seien die regulatorischen Risiken und die Bewertung. Die kommenden Quartalszahlen werden zeigen, ob das aggressive Wachstum die zunehmenden Herausforderungen wettmachen kann.