Gerresheimer Aktie: Tiefer Fall besiegelt
Der heutige Handelstag markiert für den Düsseldorfer Spezialverpackungshersteller das Ende einer Ära. Zeitgleich mit dem "Großen Verfallstag" an den Terminbörsen vollzieht sich der Rauswurf aus dem MDAX, was indexabbildende ETFs zur sofortigen Liquidierung ihrer Bestände zwingt. Diese technische Zwangsumschichtung drückt auf den Kurs und bildet den Tiefpunkt eines Jahres, das von operativen Warnsignalen und Vertrauensverlust geprägt war.
- Index-Abstieg: Wechsel in den SDAX wird zum kommenden Montag wirksam.
- Regulatorischer Druck: BaFin prüft aggressive Umsatzrealisierungen ("Bill-and-Hold").
- Führungschaos: Rückkehr von Ex-CEO Uwe Röhrhoff nach Entlassung der bisherigen Spitze.
- Kursentwicklung: Einbruch um 61,51 % seit Jahresbeginn.
Zwangsverkäufe treffen auf Jahrestiefs
Das hohe Handelsvolumen am heutigen Freitag ist primär technischer Natur. Fonds, die den MDAX physisch replizieren, müssen die Gerresheimer-Papiere bis zum Handelsschluss abstoßen, da die Aktie ab dem 22. Dezember im kleineren SDAX notiert. Diese Degradierung ist die Quittung für eine Marktkapitalisierung, die im Jahresverlauf massiv geschwunden ist.
Der aktuelle Kurs von 27,02 Euro notiert nur noch knapp über dem 52-Wochen-Tief von 23,50 Euro. Der Abstand zum Jahreshoch von 82,00 Euro beträgt inzwischen über 67 %. Verantwortlich für diesen Absturz war eine toxische Mischung aus sinkender Nachfrage nach Standard-Vials und internen Problemen. Besonders die im September bestätigte BaFin-Untersuchung zur Rechnungslegung hat institutionelle Anleger verunsichert.
Analysten von Realität überholt
Wie schnell sich das Sentiment gedreht hat, zeigt der Blick auf die Analystenschätzungen. Das Analysehaus Jefferies vollzog bereits im Oktober eine drastische Kehrtwende und senkte das Kursziel von ehemals über 66 Euro auf 34,10 Euro. Was damals noch als pessimistisches Szenario galt, wurde von der Realität inzwischen weit unterboten.
Selbst dieses reduzierte Kursziel liegt nun fast 26 % über dem aktuellen Niveau. Die Skepsis der Experten bleibt bestehen, solange die Vorwürfe bezüglich der Bilanzierung nicht restlos aufgeklärt sind. Der Markt preist derzeit erhebliche Risiken ein, was auch die Bewertung des Unternehmens im Vergleich zu Wettbewerbern wie SCHOTT Pharma drückt.
Start im SDAX: Chance auf Bodenbildung?
Mit dem Handelsstart am Montag, den 22. Dezember, ändern sich die technischen Rahmenbedingungen. Der Wegfall des passiven Verkaufsdrucks durch MDAX-ETFs könnte kurzfristig den Weg für eine Stabilisierung ebnen. Zudem signalisiert ein RSI von 17,7 eine stark überverkaufte Situation, die technische Gegenbewegungen begünstigt. Entscheidend für die weitere Entwicklung ist jedoch das Halten der charttechnischen Unterstützung im Bereich von 23 bis 27 Euro. Sollte diese Zone fallen, droht ein Test der historischen Tiefs aus den Jahren 2009 und 2010.
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