Der Hamburger Wirkstoffforschungs-Spezialist gibt den kapitalintensiven Produktionsstandort Toulouse ab – und dreht damit die Zukunftsstrategie um 180 Grad. Statt auf eigene Fertigungskapazitäten setzt Evotec künftig auf Technologielizenzierung. Die Rechnung: über 650 Millionen Dollar aus dem Sandoz-Deal plus laufende Einnahmen aus Biosimilars.

Die wichtigsten Fakten zum Deal:

  • Sandoz übernahm den Just – Evotec Biologics Standort in Toulouse zum 5. Dezember 2025
  • 350 Millionen US-Dollar sofort in bar
  • Zusätzlich über 300 Millionen Dollar an Meilensteinzahlungen und Lizenzgebühren
  • Royalty-Beteiligung an bis zu zehn Biosimilar-Kandidaten
  • Die sechs führenden Biosimilar-Programme zielen auf Originatorpräparate mit 90 Milliarden Dollar Jahresumsatz

Der strategische Umbau

CEO Christian Wojczewski vollzieht mit dem Toulouse-Verkauf einen fundamentalen Kurswechsel. Das Unternehmen trennt sich von kapitalintensiven Produktionsanlagen und monetarisiert stattdessen seine proprietäre Continuous-Manufacturing-Technologie über Lizenzmodelle.

Der US-Standort Redmond bleibt als Kompetenzzentrum erhalten. Dort behält Evotec die Kapazitäten für Moleküldesign, Prozessentwicklung und GMP-Fertigung von der First-in-Human-Phase bis zur kommerziellen Produktion. Die Transformation soll laut Unternehmen den Umsatzmix durch höhermargige Technologie- und IP-Erlöse verbessern, die Gewinnmargen erhöhen und die Kapitaleffizienz steigern.

Geteiltes operatives Bild

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Die operative Entwicklung zeigt eine klare Zweiteilung. Das Discovery-Segment – der größere Geschäftsbereich – verzeichnete im dritten Quartal 2025 einen Rückgang um 12 Prozent. Der Markt für frühe Wirkstoffforschungs-Dienstleistungen bleibt schwach. In den ersten neun Monaten 2025 sanken die externen Erlöse im D&PD-Segment auf 391,9 Millionen Euro.

Das Biologics-Segment entwickelte sich dagegen positiv mit einem Wachstum von 11 Prozent und positivem EBITDA. Der Free Cash Flow ist positiv, die Verschuldung wurde reduziert. Die Pipeline unterzeichneter Aufträge umfasst über 200 Millionen Dollar.

Bristol Myers Squibb liefert weitere Meilensteine

Parallel zum Sandoz-Deal erhielt Evotec im November 5 Millionen Dollar von Bristol Myers Squibb. Die Zahlung erfolgte nach FDA-Akzeptanz eines IND-Antrags in der Protein-Degradation-Partnerschaft. Zuvor hatte BMS bereits 25 Millionen Dollar für Fortschritte in der Neurowissenschafts-Kooperation überwiesen.

Die Aktie notiert bei 5,20 Euro und liegt damit nahe dem 52-Wochen-Tief von 5,12 Euro. Seit Jahresbeginn verlor der Titel knapp 38 Prozent. Das Management hält an der Prognose für 2025 fest und erhöhte die Kostensenkungsziele von 20 auf 30 Millionen Euro.

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