Der Essener Spezialchemiekonzern Evonik steht massiv unter Druck. Goldman Sachs hat die Aktie Mitte November von "Neutral" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel drastisch von 16,50 auf 11,60 Euro gesenkt. Die Begründung der Investmentbank wiegt schwer: Das Portfolio sei zu sehr commoditisiert, chinesische Importe drückten die Margen. Die Aktie hat seit Jahresbeginn knapp ein Viertel ihres Wertes verloren und notiert nahe dem Jahrestief.

Goldman sieht strukturelle Probleme

Die Analyse der US-Bank geht über zyklische Schwächen hinaus. Goldman kritisiert vor allem die Bereiche Crosslinker und Surfactants, die unter massivem Wettbewerbsdruck aus China stehen. Die Investmentbank sieht darin ein strukturelles Problem, das sich nicht kurzfristig lösen lässt.

Die operative Schwäche zeigt sich in harten Zahlen:

  • Q3 2025 bereinigtes EBITDA: 448 Mio. Euro (minus 22 Prozent)
  • Q3 2025 Umsatz: 3,39 Mrd. Euro (minus 11 Prozent)
  • Volumenrückgang: 6 Prozent
  • Jahresprognose 2025: rund 1,9 Mrd. Euro bereinigtes EBITDA

Das Management führt aktuell seine Update Calls durch, um den Kapitalmarkt vor den Q4-Zahlen zu informieren. Die Erwartungen sind gedämpft.

Radikaler Umbau läuft

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Evonik vollzieht die größte Restrukturierung seiner Unternehmensgeschichte. Bis zu 7.000 Stellen könnten mittelfristig wegfallen – mehr als ein Fünftel der Belegschaft. Bereits jetzt arbeiten 740 Mitarbeiter weniger im Konzern als vor einem Jahr.

Die Infrastruktur-Sparte wird ab Januar 2026 in die neue Gesellschaft SYNEQT ausgegliedert. Der Konzern prüft verschiedene Optionen für die Zukunft dieser Einheit: vom Verkauf über Joint Ventures bis zu strategischen Partnerschaften. Das Kosteneinsparungsprogramm "Evonik Tailor Made" läuft planmäßig.

Vorsichtiger Blick nach vorne

Für 2026 zeigt sich das Management verhalten optimistisch. Das Oxeno-Geschäft, das 2025 praktisch keinen Ergebnisbeitrag lieferte, soll wieder anspringen. Die Hochleistungspolymere wachsen volumenseitig, neue Kapazitäten in Asien erreichen volle Auslastung.

Allerdings rechnet der Vorstand nicht mit einer Erholung des Gesamtmarktes vor 2026. Handelskonflikte und schwache Industriekonjunktur belasten weiter. Die CFO-Position ist seit September nur interim besetzt, nachdem Maike Schuh das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat. Der Konzern muss beweisen, dass der harte Umbau die erhofften Früchte trägt.

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