Das Ifo-Institut hat die Wachstumsprognosen für Deutschland halbiert – eine bittere Nachricht für Evonik. Der Spezialchemiekonzern aus Essen hängt direkt am Puls der Industriekonjunktur. Und die bleibt auf absehbare Zeit schwach.

Die wichtigsten Fakten:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Evonik?

  • Ifo erwartet für 2026 nur noch 0,8 Prozent Wachstum statt zuvor 1,6 Prozent
  • Evonik meldete im Q3 einen EBITDA-Rückgang von 22 Prozent auf 448 Millionen Euro
  • Jahresprognose: Bereinigtes EBITDA bei rund 1,9 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,07 Milliarden)
  • US-Zölle drücken das deutsche Wachstum 2026 um 0,6 Prozentpunkte

Strukturelle Probleme verschärfen die Lage

Das Ifo-Institut nennt die Gründe für die schwache Entwicklung klar beim Namen: Hohe Regulierungskosten, schleppende Digitalisierung und marode Infrastruktur bremsen die Anpassungsfähigkeit der deutschen Industrie massiv. Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser konstatiert, die Wirtschaft finde nur mühsam Anschluss an strukturelle Veränderungen.

Für Evonik bedeutet das eine verlängerte Durststrecke. Das Geschäftsmodell des Spezialchemieherstellers ist eng mit industriellen Zyklen verknüpft. Genau dort, im Industriekundengeschäft, schlagen die strukturellen Schwächen besonders durch.

US-Zölle als zusätzlicher Bremsklotz

Die Unsicherheit durch US-Zölle belastet weiter. Zwar wurde der Zollkonflikt im Sommer entschärft, doch die Einigung beinhaltet deutlich erhöhte Abgaben auf Automobile, Stahl und Aluminium. Das Ifo-Institut beziffert den Schaden konkret: 2025 drückt Trumps Zollpolitik das deutsche Wachstum um 0,3 Prozentpunkte, 2026 verstärkt sich der Effekt auf 0,6 Prozentpunkte.

In einer Phase schwacher Binnenkonjunktur verschärft dieser externe Druck die ohnehin gravierenden Probleme.

Schwaches Q3 spiegelt die Realität

Die Quartalszahlen von Anfang November unterstreichen die Herausforderungen. Der Umsatz sank um 12 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro. CEO Christian Kullmann räumte ein, die erwartete Erholung im September sei ausgeblieben. Kurzfristig schmerzhaft, langfristig werfe es den Konzern jedoch nicht aus der Bahn.

Das Effizienzprogramm "Evonik Tailor Made" schreitet planmäßig voran. Bis Jahresende sollen 90 Prozent aller Geschäftsbereiche umstrukturiert sein. Ob das ausreicht, um die strukturellen Wachstumsprobleme zu kompensieren, bleibt offen.

Während die Weltwirtschaft laut Ifo zwischen 2025 und 2027 jährlich um 2,5 Prozent wachsen soll, bleibt die deutsche Industrie außen vor. Die Bundesregierung stellt zwar Milliarden für Infrastruktur und Verteidigung bereit, doch die Impulse wirken verzögert. Energiekosten und Regulierungsaufwand belasten hingegen unmittelbar. Die Privatbank Berenberg senkte zuletzt das Kursziel auf 15 Euro bei einer "Hold"-Einstufung.

Evonik-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Evonik-Analyse vom 12. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Evonik-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Evonik-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 12. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Evonik: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...