Evonik rutscht immer tiefer in die Krise. Innerhalb weniger Wochen haben fünf renommierte Banken ihre Einschätzung herabgestuft – einige empfehlen sogar den Verkauf. Der Essener Spezialchemiekonzern kämpft mit einbrechenden Gewinnen und einer Dividende, die sich womöglich nicht mehr halten lässt.

Herabstufungs-Welle trifft den Konzern hart

Die Liste der Rückstufungen liest sich wie ein Protokoll wachsender Skepsis:

  • Goldman Sachs stufte auf "Sell" herab, Kursziel: 11,60 Euro
  • JPMorgan senkte von "Overweight" auf "Neutral", Kursziel drastisch von 20 auf 14 Euro reduziert
  • Jefferies ging auf "Underperform" mit Ziel 12,20 Euro
  • Kepler Cheuvreux reduzierte auf "Reduce"
  • Barclays senkte auf "Equalweight"

Das durchschnittliche Kursziel der elf beobachtenden Analysten liegt bei 15,61 Euro. Goldman Sachs begründet seine negative Haltung mit der strukturell schwachen Nachfrage und fehlenden Anzeichen einer baldigen Erholung.

Quartalszahlen zeigen das Ausmaß der Probleme

Die November-Zahlen verdeutlichen, wie ernst die Lage ist. Das bereinigte EBITDA brach im dritten Quartal um 22 Prozent auf 448 Millionen Euro ein. Der Umsatz fiel um 12 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro.

Die Kernpunkte:
- Bereinigtes EBITDA: 448 Mio. Euro (-22%)
- EBITDA-Marge: 13,2% (Vorjahr: 15,1%)
- Free Cashflow: 300 Mio. Euro
- Jahresprognose gekappt: EBITDA-Erwartung bei nur noch 1,9 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,07 Mrd. Euro)

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CEO Christian Kullmann räumte ein, dass die erhoffte Erholung im September ausblieb. Die Nachfrage in wichtigen Endmärkten entwickelte sich schwächer als gedacht.

Dividende in Gefahr

Besonders brisant: JPMorgan warnt, dass der freie Cashflow 2025/2026 voraussichtlich nur etwa 70 Prozent der aktuellen Bardividende decken wird. Die Analysten senkten ihre Dividendenprognose um 35 Prozent auf 0,75 Euro je Aktie.

Damit gerät eines der letzten Verkaufsargumente für die Aktie ins Wanken. Die bislang attraktive Dividendenrendite erweist sich möglicherweise als nicht nachhaltig.

Restrukturierung als letzter Strohhalm

Das Effizienzprogramm "Evonik Tailor Made" macht zwar Fortschritte – bis Jahresende sollen 90 Prozent aller Geschäftsbereiche reorganisiert sein. Der geplante Stellenabbau könnte die Belegschaft um mehr als ein Fünftel reduzieren.

Doch selbst diese drastischen Maßnahmen ändern nichts am schwierigen Branchenumfeld. Hohe Energiekosten, schwache globale Nachfrage und eine schleppende Konjunktur belasten die gesamte deutsche Chemieindustrie. Konkurrenten wie BASF und Covestro haben ebenfalls ihre Prognosen gesenkt.

Die Analysten erwarten für 2025 ein Ergebnis je Aktie von nur noch 1,25 Euro – ein Rückgang von 25 Prozent. Für 2026 zeichnet sich kaum Besserung ab. Die Kapitalrendite dürfte bei mageren 4 bis 5 Prozent verharren. Von elf Analysten raten aktuell drei zum Verkauf, sieben zum Halten. Nur einer empfiehlt noch den Kauf.

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