Deutsche Telekom Aktie: Analysten treiben Fantasie
Eine kleine Glasfaser-Übernahme im Ruhrgebiet, starke Rückendeckung von Analysten und stabile Beiträge aus den USA: Bei der Deutsche-Telekom-Aktie kommen derzeit mehrere positive Faktoren zusammen. Im Fokus steht dabei vor allem die Frage, ob aus der defensiven Qualitätsstory wieder eine echte Kursfantasie entsteht.
Gestern schloss der Titel bei 26,97 Euro. Auf Sicht von zwölf Monaten steht zwar ein moderates Minus von knapp 10 Prozent, doch die jüngsten Meldungen sorgen für neuen Schwung.
Analysten setzen starke Signale
Den Ton geben aktuell mehrere große Häuser vor. Deutsche Bank Research bestätigte ihre Kaufempfehlung und legte ein ambitioniertes Kursziel von 42,00 Euro vor. Vom aktuellen Niveau entspräche das einem theoretischen Aufwärtspotenzial von deutlich über 50 Prozent.
Zur Begründung verweist Analyst Robert Grindle darauf, dass europäische Telekommunikationswerte auch in einem verbesserten globalen Konjunkturumfeld attraktiv bleiben sollten und nicht „unter das Radar“ geraten dürften.
Auch Bernstein Research bleibt klar positiv. Die US-Analysten bekräftigten am 11. Dezember ihr „Outperform“-Rating mit einem Ziel von 37,00 Euro. Insgesamt verdichtet sich der Konsens damit auf ein klares Kaufbild im Markt.
Die wichtigsten Punkte im Überblick
- Kursziel Deutsche Bank Research: 42,00 Euro (Rating „Buy“)
- Kursziel Bernstein Research: 37,00 Euro („Outperform“)
- Jahresverlauf: Kurs seit Jahresanfang rund 7,5 % im Minus
- Abstand zum 52-Wochen-Hoch: gut 24 % unter 35,78 Euro
- Technik: Kurs knapp über 52‑Wochen-Tief, klar unter 200‑Tage-Linie
Mit dem Schlusskurs von 26,97 Euro notiert die Aktie nur knapp über dem 52‑Wochen-Tief bei 26,45 Euro. Gleichzeitig liegt sie deutlich unter dem 200‑Tage-Durchschnitt von 30,62 Euro, was charttechnisch bislang eher ein zurückhaltendes Bild zeichnet – trotz positiver Analystenstimmen.
Glasfaser-Deal in Essen stärkt Netzpräsenz
Operativ setzt der Konzern seine Netzausbau-Strategie fort. Jüngster Baustein ist die Übernahme des Glasfasernetzes des Dortmunder Anbieters DOKOM21 im Essener Stadtgebiet.
Die Eckdaten des Deals:
- Netzlänge: rund 75 Kilometer Glasfaser
- Reichweite: Zugang zu etwa 25.000 Haushalten in Essen
- Strategie: DOKOM21 zieht sich aus Essen zurück, die Telekom verdichtet ihr Netz im Ruhrgebiet
Im Verhältnis zur Marktkapitalisierung von rund 128 Milliarden Euro ist diese Bolt-on-Transaktion zwar klein. Sie passt jedoch nahtlos in die Strategie, lokale Glasfaserinseln und Monopole zu vermeiden und die eigene Infrastruktur flächendeckend auszubauen. Für Investoren ist das ein weiteres Signal, dass der Konzern den Netzausbau auch über gezielte Übernahmen vorantreibt.
T-Mobile US bleibt Ertragsanker
Ein zentraler Werttreiber bleibt die US-Tochter T-Mobile US. Deren Aktie notiert an der Nasdaq stabil im Bereich von rund 195 US-Dollar. Besonders relevant für die Muttergesellschaft ist das jüngst beschlossene Aktionärsrendite-Programm über 14,6 Milliarden US-Dollar.
Da die Deutsche Telekom die Mehrheit an T-Mobile US hält, wirken sich diese Kapitalrückflüsse indirekt auf die eigene Bilanz aus. Sie unterstützen:
- die Dividendenpolitik der Mutter
- den weiteren Schuldenabbau
Damit trägt die US-Tochter nicht nur zum Ergebnis bei, sondern verbessert auch die finanzielle Flexibilität des Gesamtkonzerns.
Bewertung und Marktbild
Neben den operativen Themen spielt die Bewertung eine Rolle. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 11 gilt die Aktie im historischen Vergleich als moderat bewertet. In einigen internationalen Übersichten wird der Titel zudem als defensiver Wert für mögliche schwächere Marktphasen hervorgehoben.
Charttechnisch wirkt der Rückgang seit Jahresanfang von knapp 8 Prozent allerdings noch nach. Der Kurs liegt etwa 12 Prozent unter der 200‑Tage-Linie, während der RSI mit 57,5 keinen Extrembereich anzeigt. Von einer Überhitzung ist die Aktie also weit entfernt, zugleich aber auch noch nicht in einer klaren technischen Erholung.
Fazit: Stabilität mit Aufholpotenzial
In Summe präsentiert sich die Deutsche Telekom aktuell als Mischung aus defensiver Stabilität und aufgefrischter Kursfantasie. Die Kombination aus der gezielten Glasfaser-Übernahme in Essen, dem umfangreichen Rückkaufprogramm bei T-Mobile US und den hohen Kurszielen großer Analystenhäuser deutet darauf hin, dass institutionelle Investoren weiteres Potenzial sehen.
Charttechnisch bleibt die Region um 27 Euro kurzfristig eine wichtige Marke. Gelingt hier eine nachhaltige Stabilisierung und eine Rückkehr in Richtung der gleitenden Durchschnitte, wäre der Weg zu den von Deutsche Bank und Bernstein skizzierten Zielzonen wieder etwas klarer vorgezeichnet.
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