Deutsche Bank Aktie: Doppelspiel!
Gute Nachrichten und hässliche Vorwürfe gleichzeitig – genau in dieser Gemengelage steckt die Deutsche Bank gerade. Während das Financial Stability Board dem Institut weniger Kapitaldruck auferlegt und CEO Christian Sewing mit Rekordgewinnen glänzt, prüft die Europäische Zentralbank Vorwürfe zu fragwürdigen Bilanzierungspraktiken. Ein ehemaliger Mitarbeiter behauptet, die Bank habe ihre Verschuldung um über 200 Milliarden Euro schöngerechnet. Kann Deutschlands größte Bank diesen Spagat meistern – oder droht die positive Dynamik zu kippen?
FSB nimmt Druck raus – Bank atmet auf
Das Financial Stability Board stufte die Deutsche Bank Ende November in seiner G-SIB-Liste herab. Von Bucket 2 runter in Bucket 1 – klingt technisch, hat aber unmittelbare Auswirkungen. Der erforderliche Kapitalpuffer sinkt von 1,5 Prozent auf nur noch 1,0 Prozent. Diese Entlastung wirkt sofort, sofern die nationale Aufsicht nicht eingreift.
Was bedeutet das konkret?
- Mehr Spielraum für Dividenden und Aktienrückkäufe
- Freies Kapital für Wachstumsinvestitionen
- Geringerer regulatorischer Druck im Vergleich zu systemrelevanten Konkurrenten
Die Herabstufung reflektiert laut FSB eine reduzierte Komplexität der Bankaktivitäten. Während die Deutsche Bank profitiert, mussten Bank of America und die Industrial and Commercial Bank of China höhere Anforderungen schlucken.
EZB-Prüfung: Wie belastbar sind die Bilanzen?
Die Freude über die FSB-Entscheidung wird von unangenehmen Fragen überschattet. Dario Schiraldi, ein ehemaliger Mitarbeiter, hat sich direkt an die EZB gewandt. Seine Behauptung: Die Deutsche Bank habe durch aggressive Netting-Verfahren und Off-Balance-Sheet-Techniken ihre tatsächliche Leverage-Exposure um mehr als 200 Milliarden Euro zu niedrig dargestellt.
Die Bank kontert entschieden. Man wende die Netting-Praktiken strikt nach geltenden Standards und im Einklang mit der Branche an. Die EZB hat noch nicht entschieden, ob sie eine formelle Untersuchung startet. Doch allein die Prüfung wirft einen Schatten auf die jüngsten Erfolgsmeldungen.
Wie glaubwürdig sind die Zahlen wirklich, auf denen Sewings Strategie aufbaut?
Sewing verspricht Renditesprung auf über 13 Prozent
CEO Christian Sewing präsentierte Mitte November ambitionierte Ziele für die kommenden drei Jahre. Die Eigenkapitalrendite soll bis 2028 auf über 13 Prozent klettern – aktuell liegt das Ziel bei über 10 Prozent. Der Umsatz soll von rund 32 Milliarden Euro (2025) auf etwa 37 Milliarden Euro steigen.
Die Eckpfeiler der Strategie:
- Cost-Income-Ratio: Senkung unter 60 Prozent (aktuell unter 65 Prozent)
- Ausschüttungsquote: Erhöhung auf 60 Prozent ab 2026
- Personal: Über 60 neue Senior-Investmentbanker in Healthcare und Tech
Die ersten neun Monate 2025 liefern beeindruckende Argumente für Sewings Kurs. Mit 7,7 Milliarden Euro Vorsteuergewinn markierte die Bank einen Rekord. Allein im dritten Quartal steuerte sie 2,4 Milliarden Euro bei. Im Oktober schloss die Bank zudem ein Aktienrückkaufprogramm über 250 Millionen Euro ab.
Analysten gespalten – Konsens bleibt neutral
Die Einschätzungen der Experten driften auseinander. Barclays setzt auf "Strong Buy", Morgan Stanley auf "Overweight". Jefferies bleibt vorsichtig mit "Hold", Zacks Research stufte im August sogar herab. Der Konsens von elf beobachtenden Analysten lautet: Hold.
Interessant: Die hauseigenen Analysten der Deutsche Bank Research machen selbst Schlagzeilen. Sie prognostizieren den S&P 500 zum Jahresende 2026 bei 8.000 Punkten – die bullishste Einschätzung unter den großen Investmentbanken. Optimismus scheint im Konzern reichlich vorhanden zu sein.
Die Aktie selbst notiert bei 30,89 Euro und liegt damit seit Jahresbeginn satte 85 Prozent im Plus. Doch die jüngsten 30 Tage brachten ein leichtes Minus von 1,2 Prozent. Die Marktkapitalisierung steht bei rund 72 Milliarden US-Dollar. Ob die positive Dynamik anhält, hängt auch davon ab, wie schnell die EZB ihre Prüfung abschließt – und zu welchem Ergebnis sie kommt.
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