DeFi Technologies Aktie: Böser Vorbote?
DeFi Technologies gerät verstärkt in den Fokus von Anlegeranwälten. Mehrere Kanzleien haben Wertpapierklagen angestoßen und erinnern Investoren an die Frist bis Ende Januar 2026 zur Teilnahme an einer Sammelklage. Im Kern geht es um den Vorwurf, das Unternehmen habe seine Arbitragestrategie DeFi Alpha und die Ertragsaussichten beschönigt.
Vorwürfe wegen Wertpapierbetrugs
Die Sammelklage richtet sich gegen angebliche Verstöße im Zeitraum vom 12. Mai 2025 bis zum 14. November 2025. Dem Unternehmen und dem Management wird laut Klageschrift vorgeworfen, sie hätten:
- falsche Aussagen zu Verzögerungen bei der Umsetzung der DeFi-Alpha-Arbitragestrategie gemacht
- den Wettbewerbsdruck durch andere Digital Asset Treasury (DAT)-Gesellschaften heruntergespielt
- die negativen Auswirkungen dieser Konkurrenz auf die Fähigkeit zur Ausführung der Arbitragestrategie nicht offengelegt
- irreführende Umsatzprognosen für das Geschäftsjahr 2025 gegeben
Im Zentrum steht eine Mitteilung vom 6. November 2025, in der DeFi Technologies erklärte, DAT-Unternehmen hätten „einen erheblichen Teil der Arbitragemöglichkeiten im vergangenen Jahr absorbiert oder verzögert“. Im Anschluss daran verlor die Aktie 7,43 % und schloss bei 1,62 US-Dollar.
Deutliche Prognosesenkung belastet Kurs
Am 14. November 2025 verschärfte sich die Lage mit der Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal 2025. Der Umsatz ging demnach um fast 20 % zurück. Deutlich schwerer wog jedoch die neue Jahresprognose:
- frühere Umsatzprognose 2025: 218,6 Mio. US-Dollar
- neue Prognose: rund 116,6 Mio. US-Dollar
Das entspricht einer Kürzung von knapp 47 %.
Das Management begründete diesen Schritt mit Verzögerungen bei der Umsetzung von DeFi-Alpha-Arbitragegeschäften. Ursache sei die starke Ausbreitung von DAT-Unternehmen sowie eine zunehmende Gleichläufigkeit der digitalen Assetpreise in der zweiten Jahreshälfte 2025.
An der Börse reagierte der Titel mit einem deutlichen Rückgang: Über zwei Handelstage hinweg fiel die Aktie um 27,59 % und schloss am 17. November 2025 bei 1,05 US-Dollar.
Rücktritt im Board und Unklarheiten bei Aktienbeständen
Zusätzliche Unruhe brachte die Meldung vom 22. Dezember 2025: Aufsichtsrat Stefan Hascoet trat mit sofortiger Wirkung zurück. Er hatte dem Gremium seit Juni 2023 angehört.
Parallel präzisierte das Unternehmen Angaben zu Unstimmigkeiten bei Aktienbeständen und Verwahrstellen, die erstmals im August 2025 thematisiert worden waren. Nach Unternehmensangaben:
- zeigten Berichte von ShareIntel anhaltende Differenzen zwischen den von Broker-Dealern an DTC, CDS und Broadridge gemeldeten Positionen
- kontaktierte DeFi Technologies 14 Broker-Dealer mit den höchsten Abweichungen
- gingen fünf Antworten ein, die auf Abweichungen im Abwicklungszeitpunkt und Wertpapierleihe verwiesen
- ist das Unternehmen der Auffassung, dass die Ungleichgewichte die Abstimmung bei der Hauptversammlung 2025 nicht beeinflusst haben
Kennzahlen zu Q3 2025
Trotz der Belastungsfaktoren legte DeFi Technologies im dritten Quartal 2025 mehrere operative Kennzahlen vor:
- Umsatz: 22,5 Mio. US-Dollar
- Operatives Ergebnis: 9 Mio. US-Dollar
- Barmittel: 119,5 Mio. US-Dollar
- Treasury-Bestand: rund 46,2 Mio. US-Dollar in digitalen Assets
- Summe aus Cash und digitalen Assets: 165,7 Mio. US-Dollar
- Valour Assets under Management (AUM): 987 Mio. US-Dollar
- Venture-Portfolio: Fair Value von 44 Mio. US-Dollar über acht private Beteiligungen
Zudem kaufte das Unternehmen 935.900 eigene Aktien für 2,44 Mio. US-Dollar zurück, zu einem durchschnittlichen Preis von etwa 2,61 US-Dollar je Aktie.
Wechsel an der Spitze
Mit den Quartalszahlen wurde auch ein Führungswechsel bekannt. Mitgründer Johan Wattenström übernahm die Position des CEO und Executive Chairman. Der bisherige CEO Olivier Roussy Newton wechselte in die Rolle eines Strategischen Beraters.
Analysten reagieren, Aktie stark gefallen
Die Aktie von DeFi Technologies liegt seit Jahresbeginn rund 63 % im Minus. Der Kursverlauf spiegelt die Sorgen wider, ob das Unternehmen seine Arbitragestrategie in einem zunehmend kompetitiven Umfeld wie geplant umsetzen kann. Die Handelsspanne der vergangenen zwölf Monate reicht von 0,91 bis 4,95 US-Dollar und zeigt die hohe Volatilität des Papiers.
Auch Analysten haben ihre Erwartungen angepasst:
- Benchmark senkte das Kursziel im November 2025 von 8 auf 3 US-Dollar, hält aber an einer Kaufempfehlung fest
- Northland Capital Markets reduzierte das Ziel von 5 auf 2,50 US-Dollar
Mit der anstehenden Frist für die Sammelklage am 30. Januar 2026 und laufenden Untersuchungen zu Unstimmigkeiten bei der Aktienverwahrung steht DeFi Technologies vor der Aufgabe, sowohl die rechtlichen Baustellen als auch das Vertrauen des Kapitalmarkts in das Geschäftsmodell und die Prognosen wieder zu stabilisieren.
DeFi Technologies-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue DeFi Technologies-Analyse vom 24. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten DeFi Technologies-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für DeFi Technologies-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 24. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
DeFi Technologies: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








