Ein historischer Wechsel ist vollzogen: Der Leverkusener Chemiekonzern Covestro steht ab sofort unter der Kontrolle des Abu Dhabi-Investors XRG. Mit dem Abschluss der Transaktion und einer massiven Kapitalerhöhung endet die Phase der Unsicherheit. Der neue Eigentümer hält nun die absolute Mehrheit, was die Aktie in ein völlig neues Fahrwasser bringt und den verbliebenen Streubesitz zur Randnotiz macht.

Hier sind die entscheidenden Fakten zum Deal:

  • Kapitalspritze: XRG hat 1,17 Milliarden Euro in das Unternehmen gepumpt.
  • Machtverhältnisse: Der Investor hält rund 95 Prozent aller Aktien.
  • Streubesitz: Nur noch etwa 5 Prozent der Anteile sind frei handelbar.
  • Genehmigung: Das Bundeswirtschaftsministerium und die EU haben grünes Licht gegeben.

Finanzkraft für neue Ziele

Mit der vollständig umgesetzten Kapitalerhöhung stärkt XRG, eine 100-prozentige Tochter von ADNOC, die Bilanz der Leverkusener erheblich. Das Ziel ist ambitioniert: Der neue Eigentümer will unter die Top-3 der globalen Chemieinvestoren aufsteigen. Die frischen Mittel sollen primär die "Sustainable Future"-Strategie beschleunigen.

Am Markt spiegelt sich die abgeschlossene Übernahme in einer extrem geringen Schwankungsbreite wider. Die Aktie notiert aktuell bei 59,44 Euro und bewegt sich damit kaum noch vom Fleck. Die annualisierte Volatilität von lediglich 9,19 Prozent sowie der minimale Abstand zum 50-Tage-Durchschnitt (-0,02 Prozent) verdeutlichen, dass der Kurs primär durch die Übernahmestruktur zementiert ist und kaum noch auf das operative Tagesgeschäft reagiert.

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Operative Realität bleibt schwierig

Trotz der finanziellen Rückendeckung aus Abu Dhabi kämpft Covestro weiterhin mit einem herausfordernden Marktumfeld. Die Zahlen für das dritte Quartal 2025 zeigen die Belastung: Der Umsatz sank um zwölf Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Ein Brand in Dormagen drückte das EBITDA zusätzlich auf 242 Millionen Euro.

Das Management steuert mit dem Transformationsprogramm "STRONG" gegen. Bis Ende 2025 wurden bereits Einsparungen von rund 320 Millionen Euro realisiert. Dies ist ein wichtiger Schritt, um das operative Ergebnis zu stabilisieren, für das im Gesamtjahr 2025 ein EBITDA zwischen 700 und 800 Millionen Euro erwartet wird. Der Free Operating Cash Flow dürfte jedoch mit bis zu minus 400 Millionen Euro deutlich im negativen Bereich verbleiben.

Strategische Weichenstellung

Ungeachtet der aktuellen Ertragsschwäche nutzt Covestro den neuen finanziellen Spielraum für Zukäufe. Die Integration der Pontacol AG sowie die Erweiterung der Produktionskapazitäten durch den Vencorex-Deal zeigen, dass der Konzern auf Wachstum in Nischenmärkten setzt.

Mit einem Streubesitz von nur noch fünf Prozent hat die Covestro Aktie ihren Charakter als Standardinvestment für Privatanleger weitgehend verloren. Der Fokus verlagert sich nun vollständig auf die strategische Neuausrichtung unter der Führung von XRG und die langfristige Integration in das Portfolio von ADNOC.

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