Der Kampf um die letzten frei handelbaren Anteile am Leverkusener Werkstoffhersteller erreicht seinen Höhepunkt. Während Großinvestoren wie BlackRock und JPMorgan ihre Positionen kurz vor dem finalen Vollzug der ADNOC-Übernahme noch einmal hochfahren, notiert die Aktie weiterhin unter dem fixierten Übernahmepreis von 62 Euro. Was auf den ersten Blick nach einer Kuriosität aussieht, ist für Profis ein klassisches Arbitrage-Szenario – mit einem potenziellen Twist: Spekuliert wird auf einen Squeeze-Out, der die letzten verbliebenen Kleinaktionäre zwangsweise herauskaufen könnte. Doch was bedeutet das konkret für Anleger, die noch Stücke halten?

Arbitrage-Jäger nutzen die letzte Chance

Die Mechanik hinter den aktuellen Umschichtungen ist simpel: Bei einem Kurs von rund 59,10 Euro (Stand: Mittwochvormittag) winkt eine nahezu risikofreie Rendite von knapp 5 Prozent bis zur Auszahlung der 62 Euro je Aktie. Für Arbitrage-Fonds, die auf solche Situationen spezialisiert sind, ist das ein gefundenes Fressen – zumal alle regulatorischen Hürden bereits genommen wurden:

  • EU-Freigabe liegt seit 14. November vor
  • Ministererlaubnis des BMWK erfolgte am 21. November
  • Vollzugsbedingungen gelten seit 25. November als erfüllt

Das Risiko eines Scheiterns? Faktisch null. Die schmale Differenz zum Angebotspreis spiegelt lediglich Zeitkosten und Opportunitätskosten des gebundenen Kapitals wider. Privatanleger, die nicht auf weitere Entwicklungen spekulieren wollen, nutzen die Liquidität zum Ausstieg – institutionelle Investoren saugen die Stücke auf.

Der Squeeze-Out als Joker im Spiel

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Interessant wird es für jene Aktionäre, die ihre Papiere bewusst nicht angedient haben. Sollte ADNOC nach dem Closing die Schwelle von 95 Prozent der Anteile überschreiten, könnte der neue Eigentümer einen Squeeze-Out einleiten. Das würde bedeuten: Zwangsweises Herauskaufen der Minderheitsaktionäre gegen eine Barabfindung, die durch ein Gutachten ermittelt wird.

Ob diese Abfindung über den 62 Euro liegt? Reine Spekulation. Historisch betrachtet orientieren sich solche Bewertungen am fairen Unternehmenswert – und der liegt angesichts der Investitionszusagen ADNOCs bis 2028 möglicherweise höher als der Deal-Preis. Doch dieser Weg ist mit Wartezeiten und rechtlichen Verfahren gepflastert.

Fazit: Das Zeitfenster schließt sich

Der heutige Mittwoch markiert das finale Kapitel der Covestro-Übernahmesaga an der Börse. Mit einem Gesamtwert von 11,7 Milliarden Euro gilt der Deal als eine der größten Industrieübernahmen durch einen Golfstaat in Deutschland. Für Kleinanleger bleibt die Entscheidung: Entweder auf die sichere Auszahlung der 62 Euro setzen – oder auf das ungewisse Squeeze-Out-Szenario spekulieren. Die großen Adressen haben sich längst positioniert.

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