Ruhe an der Börse, aber Umbruch in der Chefetage: Nachdem der Deal mit dem neuen Partner XRG besiegelt wurde, baut der Leverkusener Werkstoffhersteller seine Führungsriege konsequent um. Während der Aktienkurs kaum noch Volatilität zeigt, zementiert der neue Eigentümer seinen Machtanspruch durch entscheidende Personalien an der Spitze des Kontrollgremiums.

Machtwechsel im Aufsichtsrat

Die Zeit der Eigenständigkeit endet auch personell. Dr. Richard Pott, der den Aufsichtsrat seit der Abspaltung von Bayer im Jahr 2015 leitete, hat seinen Platz geräumt. Ihm folgt Dr. Rainer Seele, der am 18. Dezember 2025 gewählt wurde und sein Amt bereits am 20. Dezember antrat.

Diese Personalie ist ein klares Signal der neuen Machtverhältnisse: Seele fungiert seit 2025 als Präsident des globalen Chemiegeschäfts von XRG. Damit installiert der Partner, dessen Einstieg am 10. Dezember finalisiert wurde (Closing), einen eigenen Top-Manager direkt an der Schaltstelle der Unternehmensüberwachung.

Weitere Abgänge im Vorstand

Der Umbau beschränkt sich nicht auf das Kontrollgremium. Auch im operativen Geschäftsvorstand stehen die Zeichen auf Abschied. Finanzvorstand Christian Baier wird seinen Vertrag nicht verlängern und das Unternehmen im September 2026 verlassen. Diese Entscheidung unterstreicht, dass Covestro nach dem Vollzug der strategischen Partnerschaft in eine umfassende Transformationsphase eintritt, in der alte Strukturen durch die Vorgaben von XRG ersetzt werden.

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Die Fakten im Überblick:

  • Neue Kontrolle: XRG-Manager Dr. Rainer Seele leitet seit dem 20. Dezember den Aufsichtsrat.
  • Vorstandswechsel: CFO Christian Baier geht im September 2026.
  • Hintergrund: Das Closing der XRG-Transaktion erfolgte am 10. Dezember 2025.
  • Marktphase: Extrem niedrige Volatilität deutet auf eine abwartende Haltung hin.

Kurs reagiert kaum noch

An der Börse lösen diese Nachrichten keine Unruhe mehr aus. Die Aktie notiert aktuell bei 59,82 Euro (-0,20 %) und bewegt sich damit in einer extrem engen Spanne. Mit einer annualisierten Volatilität von nur 7,71 % und einem minimalen Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 60,74 Euro verhält sich der Titel so, wie es für Unternehmen nach einer faktischen Übernahme typisch ist.

Die großen Kursbewegungen sind vorbei, die Fantasie ist aus dem Titel gewichen. Der Markt hat die neue Eigentümerstruktur vollständig eingepreist. Der RSI von 30,3 signalisiert zwar eine technische Überverkauftheit, doch in diesem speziellen Szenario fehlt schlichtweg der Impuls für größere Ausschläge nach oben oder unten.

Die Anleger haben ihren Fokus verschoben. Statt auf Übernahmeprämien zu spekulieren, blickt der Markt nun auf die operative Integration unter der Regie von Dr. Seele. Solange keine überraschenden strategischen Kehrtwenden verkündet werden oder ein Squeeze-out-Verfahren eingeleitet wird, dürfte die Aktie weiterhin wie festgenagelt knapp unter der 60-Euro-Marke verharren.

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