Die Übernahmesaga rund um den Leverkusener Werkstoffhersteller nähert sich ihrem unausweichlichen Ende. Der staatliche Ölkonzern ADNOC aus Abu Dhabi hat über seine Tochtergesellschaft die kritische Hürde von 95 Prozent der Stimmrechte überschritten. Damit ist der Weg für den sogenannten Squeeze-Out frei, womit die verbliebenen Kleinaktionäre aus dem Unternehmen gedrängt werden können.

Faktenlage im Überblick

  • Machtverhältnisse: ADNOC hält nun über 95 Prozent der Anteile (Squeeze-Out-Schwelle).
  • Rechtsfolge: Ein zwangsweiser Ausschluss der Minderheitsaktionäre gegen Barabfindung ist möglich.
  • Kursentwicklung: Die Aktie notiert mit 59,82 Euro stabil nahe der 60-Euro-Marke.
  • Personal: CFO Christian Baier verlässt das Unternehmen 2026; Rainer Seele übernimmt den Aufsichtsratsvorsitz.

Der Weg zum Squeeze-Out

Mit dem Überschreiten der 95-Prozent-Marke gemäß § 327a AktG verliert die Börsennotiz ihren spekulativen Charakter. ADNOC besitzt nun die rechtliche Handhabe, die Übertragung der Aktien der verbliebenen Minderheitsaktionäre gegen eine angemessene Barabfindung zu verlangen. Die Eigenständigkeit des Konzerns ist damit Geschichte, der Einfluss der freien Aktionäre faktisch null. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die formale Einleitung des Verfahrens sowie das anschließende Delisting zeitnah folgen werden.

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Die Kursentwicklung spiegelt diese neue Realität wider. Mit einer 30-Tage-Volatilität von nur noch 7,71 Prozent ist die Schwankungsbreite extrem gering. Der Kurs klebt förmlich bei aktuell 59,82 Euro und orientiert sich am ursprünglichen Übernahmeangebot von 62,00 Euro, das weiterhin als psychologischer Anker fungiert.

Führungsebene im Umbruch

Parallel zur kapitalrechtlichen Konsolidierung formiert sich die Führungsriege neu, was den Strategiewechsel unterstreicht. Finanzvorstand Christian Baier wird seinen 2026 auslaufenden Vertrag nicht verlängern – ein klares Zeichen für den harten Schnitt unter dem neuen Eigentümer.

Gleichzeitig wurde mit Rainer Seele ein Vertrauter von ADNOC als Aufsichtsratsvorsitzender installiert. Der ehemalige Chef von OMV und Wintershall gilt als erfahrener Industriemanager mit exzellenten Verbindungen in den Energiesektor. Diese Personalie signalisiert deutlich, dass die strategische Ausrichtung nun vollständig in Abu Dhabi bestimmt wird.

Für Anleger, die noch investiert sind, wandelt sich die Aktie von einer Unternehmensbeteiligung zu einer reinen Anwartschaft auf die Barabfindung. Deren genaue Höhe muss nun im Rahmen des Squeeze-Out-Verfahrens gutachterlich festgelegt werden. Wer auf diesen bürokratischen Prozess und die Bewertung warten möchte, bleibt investiert; wer sofortige Liquidität bevorzugt, nutzt das stabile Kursniveau für den Ausstieg.

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