Die Commerzbank hat kurz vor Jahresende gleich zwei Zeichen gesetzt: Einerseits blickt die Aktie auf eine außergewöhnliche Jahresperformance von über 120 Prozent zurück, andererseits ist ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm über eine Milliarde Euro abgeschlossen. Beides verändert die Ausgangslage im möglichen Übernahmeszenario mit Großaktionär UniCredit spürbar. Wie stark hat sich die Verhandlungsposition der Deutschen damit verschoben?

Aktienrückkauf verteuert mögliche Übernahme

Zentraler Baustein der aktuellen Strategie ist der jetzt beendete Rückkauf eigener Aktien. Zwischen Ende September und dem 17. Dezember erwarb die Bank insgesamt 30.972.690 eigene Anteilsscheine zurück. Der durchschnittliche Kaufpreis lag bei 32,28 Euro je Aktie, das Gesamtvolumen bei einer Milliarde Euro.

Damit wurden rund 2,75 Prozent des Grundkapitals eingezogen. Die Zahl der frei handelbaren Aktien sinkt, was rechnerisch den Gewinn je Aktie erhöht und die Bewertung anhebt. Gleichzeitig steigt der Preis für jeden potenziellen Käufer – ein klassischer Effekt solcher Programme im Kontext möglicher Übernahmen.

Für UniCredit, die über Aktien und Derivate knapp unter 30 Prozent an der Commerzbank hält, wird ein vollständiger Einstieg damit deutlich teurer. Ein Überschreiten der 30-Prozent-Schwelle würde zudem ein Pflichtangebot auslösen. Die Kombination aus höherer Marktkapitalisierung und der Pflichtangebotsschwelle hebt die finanzielle Hürde für einen Übernahmeversuch an.

Starke Performance und technische Unterstützung

Neben der Kapitalmaßnahme stützt auch die Kursentwicklung die Position des Managements. Die Aktie hat 2025 Kursgewinne von rund 124 Prozent erzielt und zählt damit zu den stärksten Titeln im DAX, vergleichbar mit Werten wie Siemens Energy oder Rheinmetall.

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Auch aus technischer Sicht kommt Rückenwind: Der BOTSI-Advisor des Portals boerse.de hat den Wert am gestrigen Freitag in seinem Ranking hochgestuft. Solche Signale in einer umsatzarmen Phase wie den Weihnachtstagen sprechen dafür, dass Handelssysteme den Aufwärtstrend weiterhin als robust einstufen. Die Aktie präsentiert sich damit nicht nur als Spekulation auf ein Übernahmeszenario, sondern auch als stark laufender Momentum-Titel.

Die Lage im Überblick

Die aktuelle Situation lässt sich in einigen Kernpunkten zusammenfassen:

  • Jahresperformance 2025: Kursplus von über 120 Prozent, Top-Performer im DAX.
  • Aktienrückkauf: Abgeschlossenes Programm über 1 Milliarde Euro, rund 2,75 Prozent des Grundkapitals eingezogen.
  • UniCredit-Position: Beteiligung knapp unter 30 Prozent; ein Überschreiten würde ein Pflichtangebot auslösen.
  • Bewertung: Marktkapitalisierung durch die Rally deutlich gestiegen, Übernahmepreis entsprechend höher.

Diese Daten unterstreichen, dass sich die Verhandlungsposition der Commerzbank im Verhältnis zu UniCredit verbessert hat.

UniCredit hält sich zurück

Während die Commerzbank mit dem Rückkauf aktiv vorgelegt hat, bleibt es von Seiten UniCredits ruhig. Bislang liegt kein offizielles Übernahmeangebot vor. Marktbeobachter führen dies unter anderem auf die gestiegenen Kosten eines solchen Schritts zurück.

Durch die Kursrally und die Verknappung der Aktien müsste ein möglicher Aufschlag auf den aktuellen Kurs inzwischen ein deutlich höheres Niveau erreichen, um für die Commerzbank-Aktionäre attraktiv zu sein. Synergieeffekte einer Integration müssten damit einen höheren Kaufpreis rechtfertigen als noch vor einigen Monaten.

Fazit: Stärkere Ausgangsposition vor dem Neustart

Zum Jahreswechsel steht die Commerzbank in einer deutlich gefestigten Position. Die Bank hat das umfangreiche Rückkaufprogramm abgeschlossen, den Kurs gestützt und die ökonomische Hürde für einen vollständigen Einstieg UniCredits nach oben verschoben. Gleichzeitig bleibt der Aufwärtstrend der Aktie intakt, was die Bewertung zusätzlich stabilisiert.

Wenn der Handel in der neuen Woche wieder anläuft, startet die Commerzbank mit einer Kombination aus fundamentaler Stärkung, hoher Marktbewertung und einer Großaktionärsstruktur, die einen unmittelbaren Übernahmeversuch weniger wahrscheinlich und vor allem deutlich kostspieliger macht.

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