BayWa Aktie: Trump-Gesetz stürzt Sanierungsplan ins Chaos

Die ohnehin schon angeschlagene BayWa steht vor einem neuen Problem: Donald Trumps "One Big Beautiful Bill" könnte die mühsam erarbeitete Sanierungsstrategie des Münchener Konzerns gehörig durcheinander wirbeln. Was bedeutet das für Anleger?

Das Timing könnte kaum schlechter sein. Gerade als die BayWa ihre Erneuerbaren-Energien-Sparte verkaufen wollte, um die Sanierung voranzutreiben, verschärft die neue US-Regulierung die Bedingungen drastisch. Die Aktie reagierte prompt mit einem Minus von über drei Prozent auf 8,16 Euro.

Millionengeschäft in Gefahr

Die BayWa r.e., ein Joint Venture mit dem Schweizer Investor Energy Infrastructure Partners, bildet das Herzstück des geplanten Verkaufs. Doch jetzt drohen die Erträge aus dem US-Geschäft deutlich zu schrumpfen. Mehrere Wochen will das Unternehmen prüfen, wie stark die neuen Vorschriften zubeißen werden.

Sollte die Analyse negativ ausfallen, muss der Mutterkonzern das gesamte Sanierungskonzept überarbeiten. Ein herber Rückschlag für ein Unternehmen, das bereits 1,6 Milliarden Euro Verlust im vergangenen Jahr verkraften musste.

Sanierung bis 2028 - noch machbar?

Die BayWa zeigt sich trotz allem optimistisch. Mit entsprechenden Gegenmaßnahmen soll die Sanierung bis Ende 2028 gelingen. Doch die Realität sieht anders aus: Nach der kreditfinanzierten Expansion der vergangenen Jahre und dem Ende der Niedrigzinsphase steht das 1923 gegründete Unternehmen massiv unter Druck.

Nur dank Finanzspritzen der Hauptaktionäre und Banken konnte eine Zahlungsunfähigkeit im Sommer 2024 abgewendet werden. Jetzt sorgt ausgerechnet die Politik für zusätzliche Turbulenzen im bereits schwierigen Sanierungsprozess. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob der Konzern seinen ambitionierten Zeitplan halten kann.