BayWa Aktie: Radikalkur mit Rückschlägen
Der Münchner Agrar- und Energiekonzern kämpft sich derzeit durch die wohl schwierigste Phase seiner über hundertjährigen Geschichte. Zwar verschaffte eine kürzlich abgeschlossene Kapitalerhöhung finanzielle Luft, doch politische Gegenwinde aus den USA und geplatzte Verkaufspläne erschweren die Sanierung massiv. Kann der radikale Schrumpfkurs das Unternehmen bis 2028 wieder in die Gewinnzone führen?
Bilanz der Transformation
Die Neun-Monats-Zahlen des laufenden Jahres 2025 zeigen schonungslos, wie tief die Einschnitte sind. Der Umsatz brach um 22,2 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro ein. Dieser Rückgang ist jedoch nicht allein operativer Schwäche geschuldet, sondern Teil des Plans: Über die Hälfte des Minus resultiert aus dem strategischen Verkauf der RWA-Beteiligung.
Gleichzeitig greift der Sparstift beim Personal. Rund 700 Stellen wurden bereits gestrichen und erste Standorte im Baustoff-Segment geschlossen. Das Management unter CEO Frank Hiller zielt darauf ab, den Konzern gesundzuschrumpfen, um die Ertragskraft der verbleibenden Teile zu stärken.
US-Politik torpediert Prognose
Ein erhebliches Risiko für die Sanierung kommt aus Washington. Der "One Big Beautiful Bill Act" der Trump-Administration kürzt Subventionen für erneuerbare Energien drastisch zusammen. Das trifft die Tochter BayWa r.e. AG hart, da die USA rund 20 Prozent ihres Umsatzes ausmachen.
Die Konsequenzen waren im Oktober spürbar: BayWa musste die Jahresprognose für 2025 ersatzlos streichen. Da Wind- und Solarprojekte nun bis Ende 2027 am Netz sein müssen, um noch von alten Steuervergünstigungen zu profitieren, steht das US-Geschäft unter erheblichem Zeitdruck. Die genauen finanziellen Auswirkungen auf die Gewinnerwartungen werden derzeit noch evaluiert.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei BayWa?
Licht und Schatten bei Verkäufen
Um den enormen Schuldenberg abzutragen, ist BayWa auf den Verkauf von Unternehmensteilen angewiesen. Hier zeigt sich ein gemischtes Bild:
* Erfolg: Der Verkauf der RWA-Beteiligung brachte 176 Millionen Euro ein und senkte die Verbindlichkeiten um eine halbe Milliarde Euro.
* Erfolg: Die zweistufige Kapitalerhöhung wurde mit einer Zeichnungsquote von 89 Prozent abgeschlossen und spülte 179 Millionen Euro in die Kassen.
* Rückschlag: Der geplante Verkauf der Agrartochter Cefetra an First Dutch scheiterte an der Finanzierung des Käufers.
Das Management verhandelt nun mit einer neuen niederländischen Investorengruppe über Cefetra, was jedoch wertvolle Zeit kostet.
Das Zielbild für 2028
Die Strategie von Frank Hiller ist eindeutig: Weg vom Umsatzriesen, hin zur Profitabilität. Bis 2028 sollen zwei Drittel aller Geschäftsbereiche veräußert und die Schulden um vier Milliarden Euro gesenkt werden. Der Konzern wird sich künftig auf die vier Säulen Agri Trade & Service, Agrartechnik, Heizung & Mobilität sowie Baustoffe konzentrieren. Investoren müssen sich auf ein deutlich kleineres Unternehmen einstellen: Statt über 27 Milliarden Euro Umsatz (2022) werden künftig nur noch rund zehn Milliarden Euro angepeilt, dafür aber mit einer verbesserten EBITDA-Marge von vier Prozent.
BayWa-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BayWa-Analyse vom 7. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten BayWa-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BayWa-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 7. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
BayWa: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








