BayWa Aktie: Ohne Lichtblick

Die BayWa-Aktie stürzte am Freitag um 16,72 Prozent ab und erreichte mit 2,67 Euro ein neues 10-Jahres-Tief. Dieser dramatische Einbruch erfolgte trotz der soeben abgeschlossenen Kapitalerhöhung – ein vernichtendes Urteil der Anleger über die Sanierungsbemühungen des Konzerns.

Kapitalerhöhung wird zum Bumerang

Eigentlich sollte die frisch eingeworbene Liquidität Beruhigung an die Märkte bringen. Die BayWa meldete einen Bruttoemissionserlös von rund 179 Millionen Euro und konnte etwa 89 Prozent der neuen Aktien platzieren. Die Handelsaufnahme ist für den 18. November geplant.

Doch statt Erleichterung folgte der totale Abverkauf. Die Investoren strafen das Papier ab – die Kapitalmaßnahme wirkt wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Selbst der parallel bekanntgegebene Verkauf der BayWa Energie Dienstleistungs GmbH an die EGC konnte die Stimmung nicht drehen.

Zerstörtes Vertrauen, erdrückende Schulden

Der Kurssturz markiert den vorläufigen Tiefpunkt einer verheerenden Vertrauenskrise:

• Gescheiterter Verkauf der profitablen Cefetra Group
• Komplette Rücknahme der Jahresprognose 2025
• Milliardenverschuldung lastet auf dem Konzern

Die fundamentale Glaubwürdigkeit des Managements steht auf dem Spiel. Die Restrukturierung zeigt bislang keine Wirkung – die Märkte zweifeln zunehmend an der Zukunftsfähigkeit des gesamten Konzerns.

Entscheidungstag am 27. November

Kann die Aktie noch gerettet werden? Alle Augen richten sich jetzt auf den 27. November, wenn die Quartalszahlen für Q3 veröffentlicht werden. Dieser Termin wird zum Schicksalsmoment: Zeigen die operativen Zahlen erste Erfolge der Sanierung – oder bestätigen sie die schlimmsten Befürchtungen?

Die technische Lage bleibt extrem angespannt. Der Titel befindet sich im freien Fall, eine Bodenbildung ist nicht in Sicht. Die kommenden Zahlen entscheiden über die Zukunft des Traditionskonzerns – und das Vertrauen der Anleger.