BayWa Aktie: IT-Deal im Umbau
BayWa treibt ihren Konzernumbau weiter voran. Im Mittelpunkt steht eine neue fünfjährige IT-Partnerschaft mit Cognizant, die tief in Strukturen und Belegschaft eingreift. Parallel läuft ein hartes Sanierungsprogramm mit Schuldenabbau, Verkäufen und massiven Einschnitten beim Personal. Wie fügt sich die IT-Kooperation in dieses Gesamtbild ein?
Fünfjährige IT-Partnerschaft mit Cognizant
BayWa und Cognizant haben eine strategische IT-Kooperation über fünf Jahre vereinbart. Cognizant übernimmt dabei zentrale IT-Funktionen:
- Management der IT-Kerndienstleistungen
- IT-Infrastruktur und Anwendungsmanagement
- Service Desk und Workplace Services
- Übernahme einer entsprechenden Zahl von BayWa-Mitarbeitern
Ziel ist der Aufbau einer skalierbaren, zukunftsfähigen IT-Landschaft und die Stärkung der Innovationsfähigkeit. Die Auslagerung der IT passt in die übergeordnete Strategie, Strukturen zu bündeln, Prozesse zu standardisieren und damit Effizienzgewinne und Synergien zu heben.
Tiefe Restrukturierung und Schuldenabbau
BayWa befindet sich seit Mitte 2024 in einer Liquiditäts-, Ertrags- und Strategiekrise. Die laufende Restrukturierung ist entsprechend tiefgreifend. Zentrale Eckpunkte:
- Umsatzrückgang um 22,2 % in den ersten neun Monaten 2025 auf 9,6 Mrd. Euro
- Abbau von mehr als 4 Mrd. Euro Verbindlichkeiten geplant
- Personalreduktion von über 23.000 auf rund 8.000 Mitarbeiter
- Kapitalerhöhung im November 2025 mit Emission von Bezugsrechten über rund 179 Mio. Euro
Parallel arbeitet der Konzern ein umfangreiches Verkaufsprogramm ab. Der Verkauf der Beteiligung RWA wurde im Mai 2025 abgeschlossen. Die österreichische WHG steht kurz vor der Veräußerung an die Raiffeisen Landesbank Kärnten. Zudem soll die Cefetra-Tochter an First Dutch gehen; dieser Schritt würde die Bankverbindlichkeiten um mehr als 650 Mio. Euro senken.
US-Regulierung als Belastungsfaktor
Ein Risiko bleibt das US-Geschäft der erneuerbaren-Energien-Tochter BayWa r.e. AG. Der „One Big Beautiful Bill Act“ verschärft die Förderbedingungen in den USA deutlich.
Konkret drohen der Wegfall von Steuervorteilen für Projekte mit ausländischen Unternehmen. Zudem müssen Wind- und Solarprojekte bis Ende 2027 in Betrieb gehen, um weiterhin Produktions- und Investitionssteuergutschriften zu erhalten. Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand im Oktober 2025 die Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr zurückgezogen und damit die Unsicherheit für die Ertragsentwicklung erhöht.
Strategiewechsel: Fokus auf vier Kerngeschäfte
Künftig konzentriert sich BayWa auf vier Kernsegmente:
- Agri Trade & Service: Handel mit Getreide, Ölsaaten und Düngemitteln
- Agricultural Equipment: Landmaschinenhandel, hier lag der Umsatz in den ersten neun Monaten 2025 um 12 % unter Vorjahr
- Heating & Mobility: Vertrieb von Heizöl, Kraftstoffen und Schmierstoffen
- Building Materials: Baustoffgeschäft, in dem bereits Standortschließungen umgesetzt wurden
Damit wird der frühere internationale Expansionskurs unter Ex-CEO Klaus Josef Lutz schrittweise zurückgebaut. Für 2026 ist der Verkauf der neuseeländischen Tochter Turners & Growers vorgesehen, was den Fokus zusätzlich auf das Kerngeschäft in den definierten Segmenten lenken soll.
Erste operative Fortschritte
Trotz der angespannten Ausgangslage zeigen sich einzelne positive operative Signale. Personalmaßnahmen, darunter der Abbau von rund 700 Stellen, tragen bereits zur Ergebnisverbesserung bei. Nach Angaben des Unternehmens stabilisiert sich das Vertrauen von Kunden und Lieferanten.
Das spiegelt sich unter anderem in höheren Wareneingängen wider, insbesondere im Getreidebereich. Zusammen mit den laufenden Portfoliobereinigungen und der IT-Partnerschaft mit Cognizant entsteht ein klar umrissenes Restrukturierungsprogramm, das 2026 und darüber hinaus maßgeblich über die weitere Entwicklung der BayWa Aktie entscheiden dürfte.
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