Bayer Aktie: Euphorie gebremst
Die Papiere der Bayer AG erleben am heutigen Donnerstag ein Wechselbad der Gefühle. Was im frühen Handel als Triumphzug mit einem neuen Jahreshoch begann, wandelte sich rasch zu einer Zitterpartie für die Anleger. Der Markt steht aktuell im Spannungsfeld zwischen einer extrem bullischen Analysteneinschätzung und einem empfindlichen Rückschlag im langwierigen Glyphosat-Komplex.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Kursziel-Sensation: JPMorgan verdoppelt das Kursziel auf 50 Euro.
- Rechtsrisiko: Eine wichtige Verteidigungs-Studie wurde offiziell zurückgezogen.
- Marktreaktion: Nach einem neuen Hoch rutschte der Kurs ins Minus auf aktuell 36,26 Euro (-0,34 %).
- Performance: Trotz des heutigen Dämpfers liegt die Aktie seit Jahresanfang 87,83 % im Plus.
JPMorgan sieht Verdopplungspotenzial
Treibstoff für die initiale Kaufwelle lieferte eine aggressive Neubewertung durch die US-Bank JPMorgan. Die Analysten revidierten ihr Kursziel für den Agrar- und Pharmakonzern drastisch von 25 auf nun 50 Euro. Begründet wird dieser Optimismus mit deutlich verbesserten Perspektiven im Pharmageschäft und einer erwarteten Trendwende in der Sparte Crop Science.
Auch Morgan Stanley schließt sich der positiven Grundhaltung an und beziffert den fairen Wert auf 40 Euro. Diese geballte Zuversicht der Großbanken trieb den Kurs zunächst auf ein neues 52-Wochen-Hoch, bevor Gewinnmitnahmen und neue Sorgen den Anstieg abwürgten.
Studien-Rückzug belastet Verteidigung
Die Stimmung kippte, als Nachrichten über den Rückzug der sogenannten "Williams-Studie" durch die Fachzeitschrift Regulatory Toxicology and Pharmacology die Runde machten. Das Papier aus dem Jahr 2000 galt lange als wichtiger Baustein in Bayers Argumentation zur Sicherheit von Glyphosat.
Der Grund für diesen drastischen Schritt sind interne E-Mails aus dem Jahr 2017. Diese legen nahe, dass Mitarbeiter des übernommenen Monsanto-Konzerns an der Erstellung beteiligt waren, ohne als Autoren genannt zu werden. Für Bayer bedeutet dies eine Schwächung der Verteidigungslinie in zukünftigen Prozessen, da die Glaubwürdigkeit eines bisherigen wissenschaftlichen Eckpfeilers nun beschädigt ist.
Fazit
Die aktuelle Situation gleicht einem Patt zwischen fundamentaler Bewertung und juristischer Unsicherheit. Während die operative Erholung und die massive Kurszielanhebung durch JPMorgan für eine Fortsetzung der Rallye sprechen, mahnt der Studien-Rückzug zur Vorsicht. Ob die Aktie ihren beeindruckenden Lauf – der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt beträgt immerhin noch über 36 % – fortsetzen kann, dürfte davon abhängen, ob der Markt den Fokus in den kommenden Tagen wieder auf die operativen Chancen lenkt oder die Rechtsrisiken übergewichtet.
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