BASF steht an einem entscheidenden Punkt. Eine aggressive Kaufempfehlung der US-Bank Citigroup und ein wichtiges technisches Signal haben die Stimmung rund um den Chemieriesen zum Wochenausklang aufgehellt. Doch während einige Experten die Wende ausrufen und auf ein erfolgreiches Jahr 2026 setzen, warnen andere vor verfrühter Euphorie angesichts der komplexen Branchenlage.

  • Aktueller Kurs: 44,86 Euro (Wochenschluss).
  • Technisches Signal: Kurs notiert über dem 200-Tage-Durchschnitt (43,97 Euro).
  • Analysten-Urteil: Citigroup ernennt BASF zum "Top Pick 2026".
  • Fundamental: Einigung über Milliarden-Einsparungen in Ludwigshafen steht bevor.

Hoffnungsträger für 2026?

Für Aufsehen sorgt aktuell die Citigroup, die den DAX-Konzern explizit als "Top Pick" für das kommende Jahr auserkoren hat. Diese optimistische Haltung steht im Kontrast zur allgemeinen Stimmung im europäischen Chemiesektor, für den der Verband VCI auch künftig nur verhaltene Erwartungen hegt. Die US-Analysten spekulieren darauf, dass die Talsohle der Nachfrage durchschritten ist und die internen Effizienzmaßnahmen schneller greifen als vom Markt erwartet.

Dieses Szenario spiegelt sich auch im Chart wider. Mit einem Schlusskurs von 44,86 Euro am Freitag gelang der Aktie der Sprung über den viel beachteten 200-Tage-Durchschnitt, der aktuell bei 43,97 Euro verläuft. Marktbeobachter interpretieren dieses Überkreuzen oft als Indiz für eine langfristige Trendwende.

Experten uneinig über Potenzial

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Trotz der technischen Erholung bleibt die Bewertung der Aktie umstritten. Während Bernstein Research mit einem Kursziel von 53 Euro noch deutliches Potenzial sieht, mahnen andere Häuser zur Vorsicht. Die Deutsche Bank stufte den Titel kürzlich auf "Hold" herab, und auch die UBS bleibt mit einem Kursziel von 45 Euro skeptisch. Da der aktuelle Kurs dieses Niveau bereits erreicht hat, sehen diese Analysten kaum noch Luft nach oben. Diese Diskrepanz verdeutlicht die Unsicherheit darüber, wie schnell operative Verbesserungen tatsächlich in der Bilanz sichtbar werden.

Schlüsselmoment im Stammwerk

Fundamental richtet sich der Blick in der kommenden Woche auf das Stammwerk in Ludwigshafen. Die Verhandlungen zwischen Management und Betriebsrat über eine neue Standortvereinbarung befinden sich auf der Zielgeraden. Vorstandschef Markus Kamieth plant Einsparungen von über einer Milliarde Euro bis 2026, um den Standort "schlanker, aber stärker" aufzustellen.

Eine Einigung noch vor Jahresende würde die Planungssicherheit massiv erhöhen und bestätigen, dass der Konzern die Fixkostenproblematik im Heimatmarkt konsequent angeht. Gelingt es der Aktie, die Unterstützung im Bereich von 44 Euro zu verteidigen, rückt charttechnisch die Widerstandszone bei 48 Euro als nächstes Ziel in den Fokus.

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